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Bauen in Potsdam: Sanierung Am Findling vor dem Aus

Der Finanzausschuss kassiert die Pläne der Potsdamer Bauverwaltung.

Babelsberg - Niederlage für die Bauverwaltung von Baudezernent Bernd Rubelt (parteilos): Die von der Behörde vorangetriebene Neugestaltung und Sanierung der Großbeerenstraße im Bereich Am Findling steht nach Anwohnerprotesten vor dem Aus. Im Finanzausschuss votierten die Stadtverordneten einstimmig gegen die Pläne. Das bestätigte der Vorsitzende des Gremiums, Pete Heuer (SPD), nach der Sitzung am Mittwochabend. Den PNN sagte Heuer, dass die Ausschussmitglieder die Erforderlichkeit der Maßnahme infrage gestellt hätten, da Vorteile nicht ersichtlich seien. Auch bei der Finanzierung habe es Unklarheiten gegeben, sagte Heuer.

Schon Ende April hatten wie berichtet Anwohner mit einem Brandbrief an alle Fraktionen gegen die Pläne der Bauverwaltung mobil gemacht. Sie hatten argumentiert, dass die Sanierungspläne die Lage vor Ort sogar verschlechtern würden, da der künftige Radweg enger aus- und Parkplätze wegfallen sollen. Zudem seien die Verkehrswege vor Ort gut erhalten. Zugleich hatten die Anlieger darauf verwiesen, dass in den Plänen unter anderem auch die Vergrößerung des Regenwasserblaufkanals vorgesehen sei – wenn das der eigentliche Grund für die Arbeiten sei, müsste die dafür anfallenden Kosten komplett die kommunalen Stadtwerken tragen. Bisher wurde davon ausgegangen, dass die Anwohner rund 50 Prozent der Kosten tragen sollten, was sich – bei einem Preis von 12,50 Euro pro Quadratmeter – bei größeren Hausgrundstücken auf einige Tausend Euro summieren würde. Protestiert hatte etwa der Bauverein Babelsberg, der rund 190 Genossenschaftsmitglieder vor Ort vertritt.

Die Bauverwaltung hatte in ihrer Beschlussvorlage von „wesentlichen Missständen im Bereich der Verkehrs- und Freiflächen“ gesprochen. Auch werde der bisherige Straßenraum durch die Planungen nicht verschlechtert. Die Verwaltung wolle vielmehr das Gebiet zwischen Walter-Klausch- und Pestalozzistraße übersichtlicher gestalten und dort die Aufenthaltsqualität verbessern, heißt es in der Vorlage. Nächsten Dienstag werden die Pläne dem Bauausschuss und eine Woche später den Stadtverordneten vorgelegt – nach dem eindeutigen Votum der Finanzpolitiker dürften sie auch dort abgelehnt werden. 

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