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Baubranche im Fokus: Schwarzarbeit verursacht enormen Schaden

Der Schaden für Staat und Sozialkasse durch Schwarzarbeit ist enorm. Über 300 Ermittlungsverfahren hat das Hauptzollamt Potsdam 2018 eingeleitet. Die IG BAU sieht zudem noch ein anderes Problem.

Potsdam - Durch Schwarzarbeit entsteht der Baubranche ein Imageschaden, warnt der Bezirksverband Mark Brandenburg der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU). „Prellerei in der Baubranche haben in der Region einen enormen Schaden verursacht”, teilte die Gewerkschaft in einer Pressemitteilung mit und beruft sich auf eine aktuelle Auswertung des Bundesfinanzministeriums. Danach kontrollierten Beamte des Hauptzollamtes Potsdam im vergangenen Jahr insgesamt 252 Baufirmen in der Region und leiteten 324 Ermittlungsverfahren ein. Wegen illegaler Praktiken in der Branche seien dem Staat und den Sozialkassen rund 500.000 Euro entgangen.

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Die Zahlen ließen ein „erschreckendes Ausmaß krimineller Energie“ erkennen, sagte IG BAU-Bezirkschef Rudi Wiggert. „Sauber wirtschaftende Firmen dürfen nicht wegschauen, wenn sich Konkurrenten nicht an Regeln halten. Gerade die Coronakrise hat gezeigt, wie wichtig die Bauwirtschaft als Stütze der Konjunktur auch in der Region ist.“ Kriminelle Machenschaften Einzelner setzten das Image der Branche aufs Spiel. „Das beste Mittel gegen unerlaubte Geschäfte am Bau ist ein fairer Wettbewerb zu fairen Löhnen und Arbeitsbedingungen. Dazu muss sich die ganze Branche bekennen“, so der Gewerkschafter. Entscheidend sei aber auch, dass der Zoll schwarze Schafe noch stärker in den Blick nehme. Dazu brauche die Finanzkontrolle mehr Personal“, fordert Wiggert.

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