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Das Pflaster der Brandenburger Straße ist seit Jahren marode. Die Sanierung indes verzögert sich immer wieder. 

© Andreas Klaer

Baubeginn frühestens im Juli: Sanierung der Brandenburger Straße verzögert sich erneut

Weil ein erstes Vergabeverfahren scheiterte, kommt es zu einer neuen Ausschreibung. Immerhin: Die in China bestellten Pflastersteine stehen zur Verschiffung bereit.

Potsdam - Die Sanierung der Brandenburger Straße wird nicht vor Juli dieses Jahres beginnen – mehr als zwei Jahre später, als ursprünglich geplant. Grund für die Verzögerung ist laut Stadtverwaltung ein erneutes Vergabeverfahren für den ersten Bauabschnitt zwischen Friedrich-Ebert- und Jägerstraße.

Das erste Vergabeverfahren über die gesamte Baumaßnahme der Brandenburger Straße von der Friedrich-Ebert-Straße bis zum Brandenburger Tor scheiterte, weil „aufgrund der unsicheren Marktlage kein annehmbares Angebot vorlag“, hieß es aus der Stadt. Daher sei man gezwungen gewesen, das gesamte Ausschreibungsverfahren aufzuheben.

Der neue Zeitplan der Stadt sieht vor, bis Ende Mai 2022 die Angebote für den ersten Bauabschnitt zu prüfen und zu bewerten. Anfang Juni solle der Zuschlag an ein geeignetes Bauunternehmen erfolgen, so die Stadt, die einen Baubeginn in der Straße im Juli erwartet.

Lieferung der Pflastersteine aus China in mehreren Etappen

Zunächst sind Leitungsarbeiten der stadteigenen Energie und Wasser Gmbh (EWP) geplant, die sich bis ins Frühjahr 2023 ziehen sollen. Die Geschäfte in der Einkaufsstraße sollen auch während der Bauarbeiten vor den Ladentüren „jederzeit fußläufig“ erreichbar bleiben, so die Stadtverwaltung. Der Einbau der neuen Pflasterdecke erfolge dann im Anschluss, hieß es von der Stadt. Das bestellte Pflaster stehe immerhin inzwischen zur Verschiffung bereit. 

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In mehreren Etappen werden die benötigten Großpflastersteine aus China geliefert. Die Neupflasterung zieht sich in fünf Bauabschnitten von der Friedrich-Ebert-Straße bis zum Brandenburger Tor. Wie hoch die Gesamtkosten für die Sanierung von Potsdams Innenstadt-Einkaufsmeile sind, ist noch offen. Auch konkrete Informationen zum Bauablauf würden erst gegeben, nachdem die ausführende Baufirma bekannt sei, hieß es von der Stadtverwaltung.

Erster Anlauf zur Sanierung erfolgte 2019

Die Sanierung der Brandenburger Straße beschäftigt die Stadt seit mehr als acht Jahren. Der Belag, roter indischer Granit, war 1991 bis 1999 verlegt worden. Bereits 2014 hieß es seitens der Stadt, dass das Pflaster mit seiner Oberflächenstruktur und auch Verlegeart nicht mehr dem heutigen Anspruch auf Ebenflächigkeit und Dauerhaftigkeit entspreche. Doch dauerte es noch bis 2019, bis es einen ersten Anlauf zur Sanierung der Einkaufsstraße gab, die avisierten Arbeiten wurden dann aus verschiedenen Gründen mehrfach verschoben.

Mit der Neupflasterung der Brandenburger Straße ist auch ein Boulevard des Films in der Straße geplant. Dazu sollen 50 Granitplatten mit ebenso vielen von einer Fachjury ausgewählten in Potsdam produzierten Filmen am Boden verlegt werden. Über ihre Favoriten konnten die Potsdamer auch in einer Bürgerbeteiligung abstimmen – die Auswahl stand jedoch vorher bereits fest. 

Auf dem ersten Platz landete „Ich war neunzehn“ von Konrad Wolf von 1967/68. Auf Platz zwei wählten die Potsdamer „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ von Václav Vorlícek von 1972/73. Und den dritten Platz erreichte „Inglourious Basterds“ von Quentin Tarantino aus dem Jahr 2009. Das Vorhaben gehört zu den Projekten für den Titel „Unesco Creative City of Film“, den Potsdam seit Oktober 2019 trägt. 

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