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Die Nuthestraße wird täglich von rund 80 000 Fahrzeugen genutzt und ist eine der bedeutendsten Verbindungen für Berufspendler nach Berlin.

© L. Hannemann

Bauarbeiten an Potsdams wichtiger Schnellstraße: Nuthestraße bleibt Baustelle

An der Nuthestraße wird seit Jahren gebaut. Eine Baustelle ist fast fertig, doch für Autofahrer gibt es noch keine Entwarnung. Ab dem Frühjahr gibt es einen neuen Engpass.

Von Peer Straube

Die Großbaustelle rund um die Humboldtbrücke steht zwar kurz vor dem Abschluss, aber aufatmen können Autofahrer trotzdem nicht. Ab dem Frühjahr wird die Nuthestraße an ihrem anderen Ende zum Nadelöhr. Sobald die Witterung es zulässt, soll der drei Kilometer lange Abschnitt zwischen Güterfelder Eck und Wetzlarer Straße saniert werden. Das bestätigte Frank Schmidt vom zuständigen Landesbetrieb Straßenwesen am Donnerstag auf PNN-Anfrage. Erneute Staus auf Potsdams meistfrequentierter Straße, die täglich von rund 80.000 Fahrzeugen passiert wird, sind damit programmiert.

Zu den Details der Baumaßnahme hielt sich Schmidt mit Verweis auf die laufende Ausschreibung noch bedeckt. Derzeit würden die eingegangenen Angebote geprüft, sagte er. Erst danach könnten Aussagen zu den Kosten getroffen werden, auch der Umfang der erforderlichen Sperrungen und möglichen Umleitungen könne erst nach erfolgter Auftragsvergabe öffentlich gemacht werden.

Bauarbeiten sollen noch 2015 fertig werden

Grund für die Baumaßnahme ist offenbar der Zustand der Straße. Autofahrer klagten seit Jahren über die vielen Schlaglöcher in diesem Bereich, sagte auch ADAC-Verkehrsexperte Jörg Becker. Geplant sei eine Deckensanierung der Fahrbahnen, erklärte Schmidt. Ausgenommen seien die Brücken über die Eisenbahn und über die Neuendorfer Straße, deren Fahrbahnoberflächen erst vor einigen Jahren erneuert wurden. Sämtliche Bauarbeiten sollen aber noch in diesem Jahr beendet sein.

Auch die Stadt Potsdam will sich an dem Projekt beteiligen und die Ab- und Auffahrtsrampen zur Neuendorfer Straße erneuern. Inklusive der Planungsleistungen und Baugrunduntersuchung seien dafür 310.000 Euro veranschlagt, sagte Rathaussprecher Stefan Schulz. Der Baubeginn dafür stehe noch nicht fest – er richte sich nach dem Bauablauf auf der Nuthestraße. Auch hier werde es aber zu Verkehrseinschränkungen kommen. Die von Anwohnern und Stadtpolitikern seit Jahren geforderte Lärmschutzwand für den Bereich an der Neuendorfer Straße wird allerdings auch diesmal nicht gebaut, weil es sich nur um eine Instandsetzung und nicht um einen Straßenausbau handelt, bei dem etwa eine breitere Fahrbahn angelegt wird.

Verkehrsbehinderungen beim Bahnverkehr 

Dennoch kommt die Baumaßnahme überraschend. Bislang war lediglich bekannt, dass der Landesbetrieb Straßenwesen als nächstes Projekt auf der Nutheschnellstraße die Sanierung der Hochstraße über die Eisenbahngleise in Höhe Friedrich-List-Straße in Angriff nehmen will. Weil die Finanzierung noch nicht Bestandteil des aktuellen Doppelhaushalts des Landes ist, werde mit diesem Projekt jedoch frühestens 2017 begonnen, so Schmidt. Die Einschränkungen für die Autofahrer werden allerdings schwerwiegend sein. Wegen der Komplexität des Vorhabens rechne er mit einer Bauzeit von mindestens zwei Jahren, so Schmidt. Unter anderem sind umfangreiche Abstimmungen mit der Deutschen Bahn nötig, im Bahnverkehr dürfte es temporär ebenfalls zu Verkehrsbehinderungen kommen. Klar ist zudem bereits jetzt, dass während der Bauarbeiten pro Fahrtrichtung nur eine Spur zur Verfügung steht. Zumindest gilt das für die erste Bauphase, in der die erste der beiden maroden Hochstraßen abgerissen wird. Weil der Neubau breiter wird, können dort anschließend drei Spuren eingerichtet werden, sodass der Verkehr etwas besser rollen kann. Die Kosten für Abriss und Neubau beider Hochstraßen, die die Friedrich-List-Straße, die Eisenbahntrasse und die Friedrich-Engels-Straße überspannen werden, liegen laut Schmidt im zweistelligen Millionenbereich.

Damit bleibt die Nuthestraße noch auf Jahre hinaus eine Baustelle. Allein die Sanierung des Abschnitts zwischen Berliner Straße und der Abfahrt Babelsberg läuft – mit Unterbrechung – seit zehn Jahren. Nachdem es bei der Sanierung der ersten Hälfte der Humboldtbrücke deutliche Mehrkosten gegeben hatte, lag das Projekt zeitweise auf Eis. Erst auf Druck des Landes machte die Stadt Eigenmittel in Höhe von neun Millionen Euro für den Weiterbau locker. Im Sommer sollen diese Arbeiten abgeschlossen werden.

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