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Battle in Potsdam-West: Die besten Breakdancer kommen nach Potsdam

Am Samstag findet Potsdams größtes Breakdance-Event auf der Platte in Potsdam-West statt. Beim PDM Concrete Battle haben sich hochkarätige Tänzer, Sprayer und Hip Hop-DJs angekündigt.

Potsdam - Für alle Potsdamer Breakdance- und Hip Hop-Fans ist Samstag wie Ostern und Weihnachten zusammen: Mit dem PDM Concrete Battle findet auf der Platte in Potsdam-West das größte Breakdance-Event der Landeshauptstadt in diesem Jahr statt – ein Tag voller halsbrecherischer Moves, hochkarätiger Graffiti-Kunst und fetter Hip Hop-Beats. Etliche Breakdance-Crews aus Deutschland, Frankreich, Spanien, Belgien und Griechenland haben sich angemeldet, die Veranstalter – der Verein Kulturt Euch! und der Stadtjugendring Potsdam (SJR) – rechnen mit rund 500 Besuchern.

„Das wird so richtig Straße!“, freut sich Hauptorganisator Robert Segner auf den Samstag auf der Platte in Potsdam West. Ursprünglich sollte die Veranstaltung auf der Aktionsfläche am Bassinplatz – kurz Bassi – stattfinden, wo der Boden wesentlich glatter und „knöchelschonender“ ist als auf der Platte. „Wir haben da schon viele Löcher zugemacht und gefährliche Stellen geglättet – aber die Platte ist halt ruppig“, sagt Segner. „Mal schauen, wie die Gäste aus Belgien damit klarkommen, die sind nämlich auf ziemlich filigrane Moves spezialisiert.“

Lärmschutzauflagen hatten kurzfristig dazu geführt, dass das PDM Concrete Battle verlegt werden musste: „2017 haben wir die Veranstaltung auch auf dem Bassi gemacht und durften bis Mitternacht Musik machen, jetzt nur bis 22 Uhr – das hat uns etwas überrascht“, sagt Segner, zeigt aber auch Verständnis dafür, dass nahe des Ernst von Bergmann-Klinikums besondere Lärmschutzauflagen herrschen. Gleichzeitig ist Segner auch erfreut, mit dem Event auf die wesentlich größere Platte zurückzukehren, wo er von 2011 bis 2014 das zweitägige Kiezfest „Plattenspieler“ organisiert hatte, bei dem der Fokus ebenfalls auf Hip Hop, Breakdance und Graffiti lag.

Das Concrete Battle geht zwar nur einen Tag, wird aber ähnlich groß gefahren: Um 15 Uhr geht es los mit einem House Dance Workshop der Pariser Tänzerin Beverly „Köta Wali“, ab 16 Uhr startet das Zwei-gegen-zwei-Newcomer- Battle, bei dem maximal 32 Teams mit jeweils zwei Personen pro Team „rhythmische Asphaltgespräche“ führen werden, wie es in der Ankündigung heißt. Über den ganzen Tag gibt es zudem Graffiti-Battles, einen Slacklinepark und eine Siebdruck-Werkstatt.

Der Höhepunkt ist dann das internationale Eins-gegen-eins-Battle um 19 Uhr mit 32 Teams, die Jury setzt sich aus erfahrenen Breakdancern aus Deutschland, Österreich und Japan zusammen. Für die passende Untermalung sorgen die Jazzfunk-Band Wanubale aus Berlin und die DJs Lazy One aus Polen und Bijan aus Kroatien.

Ein erstaunlich internationales Lineup, das sich da die Ehre gibt. „Ich bin gut vernetzt, weil ich auf vielen Reisen und bei anderen Breakdance-Wettbewerben in der ganzen Welt immer wieder neue Leute treffe“, sagt Segner, der selbst seit vielen Jahren als Breakdancer in der Potsdamer Crew Kaputtmachers aktiv ist.

Und nicht nur da: Zusammen mit einigen Gleichgesinnten aus der Szene hat er 2018 den Verein Kulturt Euch! gegründet, der künftig alternative Kulturprojekte organisieren will und auch Träger des Breakdance-Übungsraums im Rechenzentrum ist. Die erste Aktion des Vereins war die Durchführung einer Hip Hop-Akademie in Potsdam und Neuruppin, das PDM Concrete Battle ist das zweite große Projekt in diesem Jahr.

Quasi als „Vorprogramm“ zum Concrete Battle fand in den fünf Tagen davor die „Urbane Kunst- und Bewegungswoche“ in Potsdam statt, die ebenfalls von Kulturt Euch! und SJR organisiert worden war: In diesem Rahmen wurden unter anderem ein Parkour-Workshop mit „Potsdam in Bewegung“ und ein Straßenfußballturnier der Brandenburgischen Sportjugend abgehalten, am Freitag findet um 17 Uhr ein „Urban Dance Health-Workshop“ auf dem Bassi statt. Gefördert werden die Woche und das Concrete Battle von der Stadt Potsdam mit 12.500 Euro.

Graffiti-Künstler geben sich die Ehre

Eigentlich, so Segner, habe das Event schon fast wieder die Ausmaße des „Plattenspielers“, der in den vergangenen Jahren auf viel positives Echo gestoßen war. Doch ob es das Kiezfest wieder geben wird, sei unklar, sagt Segner. Wie beim Plattenspieler werde auch am Samstag wieder viel und gut gesprayt. Etliche Graffiti-Künstler aus ganz Deutschland haben angekündigt, die Wände und Monolithen der Platte zu verschönern.

In Potsdam gebe es ohnehin kaum einen besseren Ort für Hip Hop-Straßenkultur, findet Segner. „Für mich ist die Platte immer noch ein ganz besonderer Kosmos“, betont der Tänzer. „Als ich als Jugendlicher das erste Mal hier war, dachte ich immer: So stelle ich mir New York vor!“

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