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Barrierefreiheit und besserer Brandschutz: Die Sanierung des Rathauses steht bevor

Das Gebäude in der Friedrich-Ebert-Straße wird bis 2023 grundlegend erneuert – bei laufendem Betrieb.

Potsdam - Zur weiteren Sanierung des Potsdamer Rathauses sucht die Stadt momentan einen Chefplaner. In der zugehörigen Ausschreibung hat der Kommunale Immobilien Service (Kis) auch eine Übersicht veröffentlicht, wie viel in dem zwischen 1902 und 1907 errichteten Haus in der Friedrich-Ebert-Straße noch gemacht werden muss.

Unannehmlichkeiten für hunderte Mitarbeiter

Die Ziele der Sanierung sind demnach die „Beseitigung von Gefährdungen für die Verkehrssicherheit“, Barrierefreiheit und ein besserer Brandschutz, dabei soll die denkmalgeschützte Bausubstanz erhalten werden. So gehe es etwa um die Sanierung des Haupttreppenhauses und des Plenarsaals inklusive neuer haustechnischer Anlagen. Ebenso sind im Plan sämtliche Toiletten des Hauses enthalten, ferner die Fassaden sowie Außentüren und Tore – oder auch die „fach- und denkmalgerechte Instandsetzung und energetische Ertüchtigung aller Fenster“. Zudem soll laut der Kis-Übersicht die Kantine neu gestaltet werden.

Dabei müssen sich Hunderte Mitarbeiter im Rathaus auf Unannehmlichkeiten einstellen. „Alle Maßnahmen sind bei laufendem Verwaltungsbetrieb und bauabschnittsweise auszuführen“, heißt es in der Ausschreibung. Schon Ende des Jahres könnten demnach die Arbeiten beginnen, im August 2023 ist die Fertigstellung vorgesehen. Auf PNN-Nachfrage sagte ein Kis-Sprecher, in den kommenden drei Jahren seien rund 15 Millionen Euro für die Sanierung eingeplant. Bis November können sich Interessenten um den Großauftrag bewerben.

Mit der Sanierung des teils maroden Gebäudes hatte die Stadt bereits vor Jahren begonnen. Das Rathaus war als Regierungsgebäude der preußischen Regierungsprovinz Brandenburg nach Entwürfen des Architekten Paul Kieschke erbaut worden, laut der Ausschreibung umfasst es insgesamt 478 Räume. Seit 1953 beherbergte es den Rat der Stadt, seit 1990 die Potsdamer Stadtverwaltung.

Verwaltungscampus wird neugestaltet

Die Sanierung ist ein wichtiges Teilprojekt bei der Modernisierung der Stadtverwaltung. Ende 2018 hatte die Rathausspitze angekündigt, in den nächsten Jahren rund 75 Millionen Euro für die umfangreiche Neugestaltung des sanierungsbedürftigen Verwaltungscampus’ an der Hegelallee ausgeben zu wollen. Unter anderem soll der marode DDR-Büroblock „Haus 2“ an der Jägerallee abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden – damit die Stadt künftig auch auf teure Anmietungen von externen Büroflächen verzichten kann. Unklar war noch, ob etwa ein neuer Plenarsaal gebaut werden muss und wie mit einem zweiten DDR-Büroblock auf dem Gelände umgegangen wird, in dem jetzt die Bauverwaltung untergebracht ist. Klarheit dazu könnte der Freitag bringen: Dann sollen die aktuellen Haushaltsplanungen der Stadt vor Journalisten vorgestellt werden.

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