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Das Thalia-Kinocafé "Konsum" wurde im zweiten Lockdown renoviert.

© Ottmar Winter PNN

Babelsberger Kinolokal und Kultkneipe renoviert: Neuer Look im Lockdown für das "Konsum"

Für 60.000 Euro hat das Babelsberger Thalia-Kino sein Lokal "Konsum" im Lockdown renoviert. Das darf auch als Zeichen der Hoffnung verstanden werden. 

Potsdam - Es ist ein Zeichen des Überlebenswillens und der Hoffnung. Mitten im zweiten Lockdown hat das Babelsberger Traditionskino Thalia die Schließzeit für die Renovierung seines Kinolokals "Konsum" genutzt. Zwar ist noch immer nicht klar, wann die Stadtteil-Kultkneipe wieder öffnen darf, doch dann erwartet die Besucher gediegene Gemütlichkeit in erdigen Farben und Holz statt der knalligen Rot-Optik der Sitzbänke. „Wir konnten das Rot auch nicht mehr sehen“, gibt Kinochef Thomas Bastian zu. 

Braune Clubsessel und Holz statt knalliges Rot

Farblich werde im neuen "Konsum" das Konzept des Foyers weiter geführt, das 2017 eine Renovierung erhalten hatte. Künftig sitzt der Gast in braunen Clubsesseln und Zweisitzern statt auf festinstallierten roten Bänken. Die Zahl der Sitzplätze bleibe mit 45 nahezu gleich. Das sorge auch für mehr Flexibilität in der Bestuhlung, so Bastian. Und es helfe beim notwendigen Abstandhalten während der Corona-Pandemie. 

Vor diesem Hintergrund würden auch Plexiglas-Wände angeschafft, die flexibel zwischen den Tischen aufgestellt werden können, so Bastian. Nicht zuletzt sei auch die neue Heizanlage im „Konsum“ corona-gerecht, weil die Luft nach oben entweichen soll. Aus Schlitzen in Fußhöhe über die gesamte Wandbreite wird warme Luft nach oben steigen und den Raum temperieren. Der für das Lokal markante Tresen indes blieb, wurde aber wie ein Teil der Wände mit Holzpaneelen verkleidet. „Wir wollten keine klassische Lounge-Atmosphäre, aber doch einen gemütlichen Ort zum Verweilen schaffen“, beschreibt Thomas Bastian die Intention der Renovierung.

Der Umbau der Kinokneipe erfolgte bereits zum Ende des Jahres, nun fanden auch die neuen Bilder und Dekorationen ihren Platz. Dazu gehört auch das großformatige, historische Foto des Thalia-Kinos, das eine Schlange vor dem Haus zeigt, in dem gerade „Schwarzwaldmädel“ läuft. Daneben sollen die Wände Erinnerungen aus der Thalia-Vergangenheit zieren, wie beispielsweise die Uraufführung von „Spur der Steine“ im Haus oder Fotos von PNN-Fotograf Manfred Thomas, der die zahlreichen nationalen und internationalen Gäste im Bild festhielt, die zu Premieren und Filmgesprächen nach Babelsberg kamen.

Mit der Neugestaltung ist auch klar, dass das Babelsberger Kultlokal bleibt. Zuvor hatte es im Kino Überlegungen gegeben, aus dem „Konsum“ einen fünften Kinosaal zu machen. Doch mit dem neuen Gastro-Team, das seit gut anderthalb Jahren aktiv ist, laufe das Kinolokal wieder gut, sagt Bastian. "Daher haben wir an der gastronomischen Versorgung festgehalten“, so der Kinochef. Und dem „Konsum“ für 60.000 Euro ein neues Aussehen spendiert. 

November- und Dezemberhilfen wurden genehmigt

Geld, das auch schon eingeplant war, ehe es zu den Schließzwängen aufgrund der Corona-Eindämmungsverordnungen gekommen ist. Trotz des für das Kino schwierigen Jahres 2020 und der Unsicherheit, wie es in diesem Jahr weiter geht, will Bastian offensichtlich nicht zu sehr klagen. „Bisher fühlen wir uns angemessen behandelt“, sagt er diplomatisch. 

Die sogenannten November- und Dezemberhilfen, die 75 Prozent der Umsätze des jeweiligen Vorjahresmonats betragen, seien genehmigt. Außerdem kauften Thalia-Besucher aus Verbundenheit Gutscheine, rund 70.000 Euro seien damit eingespielt worden. Doch Kinochef Thomas Bastian warnt: „Wenn sich die Schließung noch über den Februar hinaus zieht, wird es wirklich eng.“

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