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„Babelsberg Hitradio“: Antenne statt Kabel

Radio machen, so scheint es manchmal, kann heute jeder. Hartmut Behrenwald hat jetzt geschafft, wovon viele Hobbymoderatoren träumen.

Radio machen, so scheint es manchmal, kann heute jeder. Hartmut Behrenwald hat jetzt geschafft, wovon viele Hobbymoderatoren träumen. Er hat eine UKW-Frequenz ergattert und kann nun über Antenne senden. Vor vier Wochen kam die Zusage der Medienanstalt Berlin-Brandenburg, die die Vergabe der begehrten Radio- und TV-Lizenzen regelt. Stets gibt es mehr Bewerber als Sendeplätze. „Den Zuschlag bekommt, wer ein gutes Konzept abliefert“, sagt Behrenwald.

Das ist dem Potsdamer, der seit acht Jahren den lokalen Internetsender Babelsberg Hitradio mit viel Engagement, Risikobereitschaft und persönlichem finanziellen Einsatz betreibt, gelungen. Am heutigen Samstag um 12 Uhr wird der Hebel umgelegt, dann ist der Sender übers Radio auf UKW 95,3 MHz frei zu empfangen – nicht nur in Babelsberg, sondern auch in Berlin und im Umland. Digital kann dennoch weiterhin zugehört werden. Der Sender bekommt außerdem einen neuen Namen. Aus „Babelsberg Hitradio“ wird „BHeins. Meine Hitgarantie“.

Und noch etwas ändert sich: Aus den Räumen im Industriegebiet zieht Behrenwald mit seinem Team in das ehemalige Studio von Radio Teddy auf dem Filmparkgelände und rückt damit dichter an die Babelsberger Medienlandschaft. Zudem wird der Moderatoren-Pool erweitert. Der Sender-PR-Beauftragte und Journalist Uwe Grosse-Wortmann wird nachmittags Kultur- und Politikthemen aus der Landeshauptstadt aufgreifen und im Studio Gäste empfangen. Behrenwald, der in der DDR eine Ausbildung zum Schallplattenunterhalter absolvierte, moderiert und sorgt für die Musikauswahl, Soul, Funk und solide internationale Hits für die Zielgruppe Ü35. Weiterhin soll der Lokalsport eine wichtige Rolle spielen. Fußballfans kennen Behrenwald auch als Stadionsprecher von Turbine Potsdam. „Sonntag ist Fußballtag, der geht auch an BHeins nicht vorbei“, sagt Behrenwald. Die tägliche Morning-Show übernimmt ein prominenter alter Radio-Hase: von 5 bis 10 Uhr sitzt Andreas Dorfmann am Mikrofon. Der Radio- und TV-Journalist macht, seitdem er 19 Jahre alt ist, in Berlin Radio, erst beim SFB, dann bei Rias Berlin. 2014 zog der heute 52-Jährige nach Potsdam und moderiert seit kurzem auch beim Fernsehsender Potsdam TV. Das frühe Aufstehen fürs Radio werde ihm wenig ausmachen, sagt Dorfmann. Immer schon habe er gern am Vormittag gearbeitet. „Das ist die beste Sendezeit, da erreicht man die meisten Hörer“, sagt er.

Heute soll der Start auch mit prominenten Gästen aus der Babelsberger Medienbranche gefeiert werden. „Um 12 Uhr drücken wir dann alle einen fetten roten Knopf“, sagt Dorfmann. Den Namen BHeins findet er gut. „Der macht sich richtig gut in den Jingles“, sagt Dorfmann.Steffi Pyanoe

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