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Autofahrer weichen auf Geschwister-Scholl-Straße aus: Wieder weniger Schadstoffe in der Zeppelinstraße gemessen

In der wichtigen Ausfallstraße in Potsdam lag die durchschnittliche Belastung mit giftigem Stickstoffdioxid im November wieder deutlich unter dem Grenzwert von 40 Mikrogramm je Kubikmeter Luft.

Potsdam-West - Die umstrittene Einengung der Zeppelinstraße senkt dort weiterhin die Luftverschmutzung. In der wichtigen Ausfallstraße lag die durchschnittliche Belastung mit giftigem Stickstoffdioxid im November wieder deutlich unter dem Grenzwert von 40 Mikrogramm je Kubikmeter Luft – nämlich bei nur 30 Mikrogramm. Das geht aus jetzt veröffentlichten Daten des brandenburgischen Landesumweltamtes hervor.

Damit setzen sich die Messergebnisse der vergangenen Monate fort: Im Oktober wurden noch durchschnittlich 28 Mikrogramm gemessen. Bereits in den ersten drei Monaten des Versuchs waren mit 33 beziehungsweise 35 Mikrogramm im Vergleich zu früheren Zeiten, als die durchschnittlichen Messwerte meist über dem Grenzwert gelegen hatten, deutlich niedrigere Abgaswerte ermittelt worden. Der Grund: Seit der Verengung sind nach Angaben der Stadt in manchen Bereich der Straße bis zu 4000 Autos pro Tag weniger unterwegs, früher waren es um die 27 000 Fahrzeuge täglich.

Messwerte auch nach Schließung der Baustelle in Geltow unter dem Grenzwert

Hintergrund für die gerade bei Autofahrern heftig umstrittenen und auch von Wirtschaftsverbänden schon heftig kritisierten Maßnahmen sind die seit Anfang 2015 europaweit geltenden Grenzwerte für giftiges Stickstoffdioxid, die in der viel befahrenen Zeppelinstraße seit Jahren überschritten wurden. Bliebe die Stadt untätig, würde sie Klagen von Anwohnern und Strafzahlungen an die EU riskieren. 

Anfang Juli hatte die Stadtverwaltung daher die versuchsweise Verengung für Autofahrer eingerichtet, zunächst gibt es bis Ende Dezember nur noch eine Geradeausspur je Richtung plus einen wechselseitigen Mittelstreifen. Die neuen Daten sind auch deshalb bemerkenswert, weil die Bauverwaltung Mitte November in einer Zwischenbilanz für den Feldversuch an der Validität der Daten gezweifelt hatte: Der Grund war eine wochenlange Baustelle auf der Bundesstraße 1 in Geltow, die den Verkehr auf der Zeppelinstraße bis Ende Oktober möglicherweise deutlich beeinflusst habe, wie es damals hieß. Selbst eine Verlängerung des Versuchs, wie es auch das Landesumweltministerium sich wünschen würde, war von der Stadt erwogen worden. Ende Februar oder Anfang März solle entschieden werden, wie es mit der Zeppelinstraße nun weitergeht, erklärte ein Stadtsprecher am Dienstag auf Anfrage. 

Bis zu 35 Prozent mehr Autos: In der Geschwister-Scholl-Straße will die Stadt nachbessern

Als ein Problem hatte die Stadt eingeräumt, dass gerade in der parallel verlaufenden Geschwister-Scholl-Straße teils 35 Prozent mehr Autos registriert würden. Hier wolle man nachbessern. Ebenso hatte die Bauverwaltung für Ende 2018 den Baustart für eine lang geforderte Busspur zwischen Geltow und Potsdam angekündigt, damit Pendler im öffentlichen Nahverkehr bequem am Stau vorbeifahren können und so mehr Anreize besitzen, ihr Auto auch stehen zu lassen. 

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