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Ingrid Püschel, Geschäftsführerin der Alfred und Dahlweid-Stiftung, sieht angesichts gesunkener Einnahmen keinen Handlungsspielraum.

© Ottmar Winter PNN

Aus zum Jahresende: Dahlweid-Stiftung stellt Arbeit ein

Die Zinsen aus dem Stiftungskapital reichen nicht mehr aus, um die Aktivitäten der Dahlweid-Stiftung zu finanzieren. Der Vorstand hat beschlossen, die Arbeit zum Jahresende einzustellen.

Von Birte Förster

Potsdam - Die Potsdamer Alfred und Toni Dahlweid-Stiftung wird die Stiftungsarbeit zum Ende des Jahres einstellen, wie die geschäftsführende Vorsitzende Ingrid Püschel den PNN auf Nachfrage bestätigte. Erst am 8. Oktober hatte die vor 26 Jahren gegründete Stiftung eine Feier veranstaltet, die an die Veranstaltungsangebote erinnern sollte, die vor 25 Jahren begonnen haben. Das damit nun Schluss sein soll, teilte Püschel, die ihr Amt seit der Gründung der Stiftung innehat, den anwesenden Gästen im Rahmen der Veranstaltung mit. Erst durch einen Leserbrief wurden die PNN auf die Entscheidung der Stiftung aufmerksam. Bei einem Gesprächstermin im September hatte die Vorsitzende das geplante Ende der Stiftungstätigkeiten nicht erwähnt. 

Die Weihnachtsfeier ist der Schlussakt

Doch nach der für Dezember geplanten Weihnachtsfeier soll Schluss sein. Einzig zwei Filmvorführungen über Indien sowie eine Fotoschau mit Bildern aus der Karibik finden vorher noch statt. Die Aktivitäten und Veranstaltungen der Stiftung, die sich an Senioren richtet, werden mit den Zinsen finanziert, die aus dem Stiftungskapital hervorgehen. In den vergangenen Jahrzehnten ermöglichten Püschel und die anderen ehrenamtlichen Vorstandsmitglieder mit diesen zur Verfügung stehenden Geldern Konzerte, Vorträge, Lesungen und Singkreise. Auch Frühstück und Yogastunden zählten zu den Angeboten.

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Seit Jahren hat die Stiftung aber damit zu kämpfen, dass die Zinserträge aus dem Stiftungskapital von rund einer halben Million Euro immer weniger werden. In diesem Jahr waren es noch etwa 7000 Euro, wie Püschel im September gesagt hatte. Im kommenden Jahre würde sich die Summe wohl auf weniger als 1000 Euro, möglicherweise sogar nur 300 Euro belaufen, wie die Vorsitzende nun mitteilte. Das reicht für die Aktivitäten und die Planung von Veranstaltungen nicht mehr aus. "Wir haben keine Grundlage und können nichts machen", begründete Püschel die Entscheidung am Mittwoch. 

Ob die Stiftung aufgelöst wird, ist offen

Diesen Schritt zu gehen, sei allen Vorstandsmitgliedern dennoch schwer gefallen. "Wir haben uns schweren Herzens durchgerungen, das zu machen."

Ob in dem Zuge auch die gesamte Stiftung aufgelöst wird, steht allerdings noch nicht genau fest. Das werde im kommenden Jahr gemeinsam mit der zuständigen Stiftungsaufsichtsbehörde entschieden, so Püschel. Auch wie das Stiftungskapital künftig eingesetzt wird, ist derzeit noch offen. Fest steht nur: "Es muss immer wieder für den gleichen Stiftungszweck verwendet werden", erklärt die Vorsitzende. Das gehe auch aus der Stiftungssatzung hervor. Das bedeutet, dass das Kapital auch künftig zugunsten von Senioren verwendet werden muss. Das ist schließlich auch im Sinne des bereits verstorbenen Stifters Helmut Schwinning, der die nach seinen Großeltern benannte Alfred und Toni Dahlweid-Stiftung gegründet hat.

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