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Aus der Stadtverordnetenversammlung: Grabsteine aus Kinderarbeit bleiben in Potsdam erlaubt

Im Stadtparlament ist ein Antrag der Grünen gescheitert, mit dem Grabsteine aus Kinderhand verboten werden sollten. 

Potsdam - In Potsdam sollen Grabsteine, die durch Kinderarbeit in Steinbrüchen gewonnen wurden, weiterhin nicht verboten sein. Ein entsprechender Antrag der Grünen-Fraktion erhielt am Mittwochabend in der Stadtverordnetenversammlung keine Mehrheit. Stattdessen wurde bei einigen Enthaltungen eine abgemilderte Fassung beschlossen. Demnach spricht sich das Stadtparlament zwar dafür aus, dass zukünftig auf Potsdams Friedhöfen nur noch diejenigen Grabsteine und Grabeinfassungen aus Naturstein aufgestellt werden dürfen, die nachweislich ohne den Einsatz von Kinderarbeit hergestellt worden sind. Allerdings soll nun erstmal von der Verwaltung ein Vorschlag erarbeitet werden – bis zum dritten Quartal. 

Grüne: Zwei Drittel der Grabsteine stammen aus Indien

Die Grünen hatten argumentiert, dass zwei Drittel der Grabsteine und Einfassungen in Deutschland aus Indien stammen, wo Kinder noch in Steinbrüchen arbeiten. Im September hatte der Landtag das Brandenburgische Bestattungsgesetz so geändert, dass Kommunen Grabsteine aus Kinderarbeit auf ihrem Gebiet nicht mehr zulassen müssen. Auch in anderen Bundesländern wie Bayern gebe es schon solche Regelungen, führen die Grünen an. 

Mit dem Abstimmungsergebnis in Potsdam war die Partei offenbar nicht zufrieden. Wenige Minuten später veröffentlichten die Potsdamer Grünen über den Kurznachrichtendienst Twitter ein Statement: „Unfassbar, dass der grüne Antrag für zertifizierte Grabsteine abgelehnt wurde. Wir fordern: einen Tag im #Steinbruch.“ Dazu ist ein Foto eines kleinen Jungen mit einem Vorschlaghammer auf einem Berg von Geröll zu sehen. 

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