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Landeshauptstadt: August 1958 in die Seestraße

Leserecho zum PNN-Beitrag über westliche Militärmissionen

Leserecho zum PNN-Beitrag über westliche Militärmissionen Im Juli 1958 wurde das Eingangsgebäude der britischen Militärmission in der Geschwister-Scholl-Straße 51 a bei einer Protestdemonstration im Zusammenhang mit der Libanon-Krise beschädigt, ein Auto verbeult und der Wachoffizier Major Hallett verletzt. Dies wurde im Beitrag „Inszenierter Volkszorn am weißen Haus“ (PNN vom 17. April) über die westlichen Militärmissionen in Potsdam dargestellt. Die Engländer und auch die in Nachbargebäuden untergebrachten Franzosen verlangten danach einen neuen Standort und zogen schließlich in die Seestraße um. Offen blieb im Beitrag die Frage, wann der Umzug erfolgte. Einige PH-Studenten glaubten sich zu erinnern, dass sie noch 1962 während der Kuba-Krise an Protesten vor dem Haus teilgenommen hätten. Doch mit Leserhilfe gelang es jetzt, den Umzugstermin zu klären. Der Chemiker Prof. Dr. Gerhard Meyendorf, später an der Uni Greifswald und der Pädagogischen Hochschule Köthen tätig, war damals als junger Mitarbeiter im Pädagogischen Bezirkskabinett tätig, das wie das Haus des Lehrers auf dem dann von den Briten genutzten Komplex in der Seestraße 35 - 37 lag. Anfang August 1958 erfuhren die Mitarbeiter ganz plötzlich, dass sie ausziehen mussten. Dem Kabinett wurde eine neue Bleibe in der Yorckstraße 20 angewiesen. In dem Bezirkskabinett war seit 1952 ebenso der Physiker Dr. Wolfgang Scholz tätig. Er hatte dort in der Seestraße mit seiner Frau auch ein Zimmer zum Wohnen zugewiesen bekommen. Im August 1958 wurde den Mitarbeitern mitgeteilt, dass die Briten das Gelände übernehmen. Begründung: Man wolle die an der Geschwister-Scholl-Straße verlaufende Bahnstrecke, die auch für militärische Transporte genutzt wurde, nicht länger westlicher Spionage aussetzen. Das junge Ehepaar Scholz erhielt in der Kastanienallee endlich eine eigene Wohnung zugewiesen, in der es heute noch lebt. In den 60er Jahren waren die Gebäude der Geschwister-Scholl-Straße 51 a - h längst zu Wohnhäusern geworden. Das bestätigte der Potsdamer Herbert Flügge den PNN. E.H

E.H

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