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Kulturstaatsminister Bernd Neumann (r.) im Gespräch mit Georg Friedrich Prinz von Preußen und seiner Frau.

© dpa

Landeshauptstadt: „Aufwertung für das Neue Palais“

Rund 1300 geladene Gäste kamen am Donnerstag zur Eröffnung der „Friederisiko“-Ausstellung

Park Sanssouci - Die Ausstellung war noch gar nicht eröffnet, da fielen schon Worte des Bedauerns: „Ich finde es eigentlich schade, dass diese Ausstellung im Herbst wieder abgebaut wird“, sagte Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) in seiner Rede zur Eröffnung der „Friederisiko“-Schau im Neuen Palais am Donnerstagnachmittag. Denn es gebe bislang deutschlandweit kein Museum, dass sich Preußenkönig Friedrich II. widme – einer historischen Gestalt, die das Bild Deutschlands in der Welt bis heute präge, betonte der Kulturstaatsminister. Abgesehen von einer Ausnahme: das Friedrich-der-Große–Museum im Lerchennest. Dabei handele es sich um ein Bauerngehöft in Sinsheim-Steinsfurt in Baden-Württemberg, wie Neumann zum Vergnügen des Publikums dem Schlösserstiftungsdirektor Hartmut Dorgerloh erklärte: „Ein kleines, schnuckeliges Museum – das hat leider nicht das Geld, das wir Ihnen zur Verfügung stellen.“

Rund 1300 geladene Gäste waren zur Eröffnung der Friedrich-Ausstellung, die als das bislang größte und ambitionierteste Projekt der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten (SPSG) gilt, zum Ehrenhof des Neuen Palais gekommen. Darunter neben Neumann und Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD), der den anschließenden Empfang ausrichtete, auch Hohenzollern-Chef Georg Friedrich Prinz von Preußen mit seiner Frau Sophie, Franz Friedrich Prinz von Preußen mit seiner Frau Susann, Landtagspräsident Gunter Fritsch (SPD), Ex-Ministerpräsident Manfred Stolpe sowie Ex-Ministerpräsident Ex-Innenminister Jörg Schönbohm (CDU), der die Ausstellung als Vorsitzender des Kuratoriums „Friedrich300“ mit vorangetrieben hatte und der gestern erstmals nach seinem Schlaganfall wieder öffentlich auftrat. Auch private Spender waren gekommen – etwa Ruth Cornelsen, Maren Otto und Hermann-Hinrich Reemtsma.

Neumann lobte „Friederisiko“ als wichtigen Beitrag zu einem „wissenschaftlich differenzierten und reflektierten Bild des Preußenkönigs“ – nach langen Zeiten von „unrechtmäßiger Verklärung und Verdammung“. Auch Platzeck deutete die Schau als Zeichen eines „kritischen, aber viel unverkrampfteren“ Umgangs mit dem Monarchen: „Friedrich und Preußen sind Teil unserer Geschichte hier in Brandenburg.“ Brandenburgs Kulturministerin Sabine Kunst (parteilos) sprach von einer „wunderbar gelungenen Ausstellung“. Die Stiftung trage dazu bei, „dass wir heute ein anderes und vielseitigeres Friedrich-Bild haben“.

Das größte Objekt der Ausstellung sei das Neue Palais selbst, betonte Neumann und erinnerte an den desolaten Zustand des Gebäudes noch vor wenigen Jahren – und das daraufhin aufgelegte Sonderinvestitionsprogramm Kultur, aus dem die Schlösserstiftung in den Jahren 2008 bis 2017 mit insgesamt 155 Millionen Euro profitiert. Die Hälfte davon zahlt der Bund, die andere Hälfte die Länder Berlin und Brandenburg. Allein 25 Millionen Euro davon fließen in die Sanierung des Neuen Palais.

Durch die Ausstellung gerät das Schloss, das oft im Schatten von Sanssouci steht, wieder neu in den Fokus: „Ich freue mich, dass gerade das Neue Palais dadurch aufgewertet wird“, sagte Georg Friedrich Prinz von Preußen, der auch im Kuratorium „Friedrich300“ sitzt, den PNN am Rande der Eröffnung. Er verspricht sich von der Schau zudem mehr Besucher für die Landeshauptstadt.

Damit rechnet auch Dieter Hütte, der Chef der Tourismus Marketing Brandenburg: „Wir liegen schon jetzt bei den Vorbuchungen etwa über dem bisherigen Rekordjahr 2009“, sagte er den PNN. Begeistert zeigte sich Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD): „Sensationell, richtig grandios“ sei die Ausstellung, die viele Gäste nach Potsdam locken werde, wie das Stadtoberhaupt meint: „Wir werden sehen müssen, wie wir der Menschenmassen Herr werden.“ Ex-Ministerpräsident Manfred Stolpe hofft auf viele Besucher: „Es wird gut und wichtig sein, dass viele Menschen das sehen“, sagte er. Die Ausstellung könne helfen, „unser Land besser zu verstehen“.

Seiten 16, 28 und 29

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