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„Das ist alles Improvisation.“ Gestern ist Comedian Michael Kessler zum ersten Mal auf dem Hundeschlitten durch den Filmpark Babelsberg gefahren. Heute schon startet seine Husky-Tour durch Brandenburg für das RBB-Fernsehen – auf der Suche nach dem kältesten Ort der Mark.

© Manfred Thomas

Landeshauptstadt: Auf den Hund gekommen

Mit Gummiboot und Esel hat Comedian Michael Kessler schon die Mark durchquert – jetzt lässt er sich von Huskys ziehen.

Jaulend und bellend zerren Kiran, Taisto, Jarkko und Tahvo am Schlittenwagen. Ihre buschigen Schwänze stehen in die Höhe. „Halt“, ruft Michael Kessler unsicher. Schon einen halben Meter haben die vier Husky-Rüden seinen Wagen geschleift – mit stehenden Rädern. Der Fernseh-Comedian schaut zurück zu Hundetrainer Elmar Fust, dann lässt er die Bremse los. Wild bellend ziehen die Tiere den 44-Jährigen durch den Filmpark Babelsberg. „Links, Links“, brüllt Kessler, bevor er hinter einer Burgmauer verschwindet.

Ab heute begibt sich Michael Kessler wieder auf Expedition für das RBB-Fernsehen – erstmals im Winter. Per Hundeschlitten macht sich der Schauspieler mit der auffälligen Nase (bekannt als Klausi in „Manta, Manta“ oder Comedy-Sendungen wie Switch) auf die Suche nach dem kältesten Ort in der Mark, zumindest statistisch gesehen. Denn das ungewöhnlich warme Winterwetter macht der Fernsehexpedition einen Strich durch die Rechnung. Statt auf Kufen, geht es auf Rädern durch das Land, zu jenem Ort, der sich über den langen Zeitraum von fast 100 Jahren als der frostigste erwiesen hat. Welcher, das wird noch nicht verraten.

Wie bei den drei vorhergehenden Expeditionen des Comedians, hat Kessler bis zum Tag der Abfahrt keine Ahnung, wo es hingeht und auf welcher Strecke. „Das ist alles Improvisation“, sagt Kessler. Gestern präsentierte er erstmals sein Schlittengespann in Potsdam. Heute schon geht es los. Tatsächlich soll Kessler im Filmpark zum ersten Mal auf sein tierischen Begleiter getroffen sein. „Zum Glück bin ich ein Hundetyp“, so Kessler. Mit vier Katzen hätte er die zweiwöchige Tour nie durchgestanden, erklärt der Comedian mit einem Augenzwinkern.

Im August 2010 wurde Kesslers erste Expedition für das RBB-Fernsehen ausgestrahlt – eine Paddeltour mit einem Schlauchboot über die Spree. Die Sendung erzielte einen so großen Erfolg, dass sich Kessler knapp ein Jahr später erneut auf Reisen begab, mit Esel Elias. Im Frühherbst des vergangenen Jahres dann schipperte er mit einem Floß über die Havel. Freitags zur besten Sendezeit um 20.15 Uhr lockte „Kesslers Expedition“ durchschnittlich 180 000 Zuschauer in Berlin und Brandenburg an.

Nun folgt die vierte Staffel. Ein festes Drehbuch gibt es nicht, wie Produzent Stefan Wieduwilt sagt. Die Sendung lebe von den Menschen, die Kessler treffe. Zufällig. Gestartet wird in Potsdam am RBB-Gelände. Zwei batteriebetriebene Quads begleiten das Gespann. Nach einem Abstecher nach Steinstücken führt die grobe Route unter anderem zum Tropical Island und später weiter in Richtung Eisenhüttenstadt und Bad Muskau in die Lausitz. Gefahren wird, solange die Hunde können. Mitte Februar sollen die Aufnahmen in drei Folgen gezeigt werden. Schon vorher können Interessierte das Treiben via Internet begleiten. Neben dicker Thermounterwäsche hat Kessler nämlich auch einen Laptop an Bord, um zu berichten.

„Haaaaalt“, ruft Kessler, bevor er die 16 Pfoten wieder zum Stehen bringt. Mit wackligen Beinen steigt er nach der ersten Runde über den Filmpark vom Wagen. „Fein gemacht“, lobt der Comedian und streichelt das nasse Fell seiner Begleiter. Die Hunde, so erklärt Trainer Fust, stammen zum Teil aus Tierheimen. Während der Expedition werden sie nachts in Transportboxen schlafen. „Und ich leg mich natürlich dazu“, ruft Kessler hinüber. Er übernehme auch das Füttern – „und ab und zu werd ich sie durchbürsten“.

Auftakt für drei Folgen „Kesslers Expedition“ ist am 17. Februar, 20.15 Uhr, im RBB.

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