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ATLAS: Widerstand

Nun also doch: Es gibt sie, die höheren städtische Zuschüsse für die Potsdamer Kitas. Daran zeigt sich: Der Druck von Bürgern, öffentlich auf Missstände aufmerksam zu machen und immer wieder den Finger in die Wunde zu legen, lohnt sich.

Nun also doch: Es gibt sie, die höheren städtische Zuschüsse für die Potsdamer Kitas. Daran zeigt sich: Der Druck von Bürgern, öffentlich auf Missstände aufmerksam zu machen und immer wieder den Finger in die Wunde zu legen, lohnt sich. Zur Erinnerung: Vor etwas mehr als einem halben Jahr begannen einige wenige Eltern in Potsdam mit einer Internetpetition, in der mehr Personal an den seit Jahren völlig unterbesetzten Potsdamer Kitas gefordert wurde. Denn obwohl dieses Problem lange bekannt war, hatten es das Rathaus und die frühere Jugenddezernentin Elona Müller- Preinesberger unterlassen, genug Druck auf das Land auszuüben, um endlich mehr Zuschüsse für die Potsdamer Kitas zu zahlen. Denn in Potsdam gehen viele Kinder überdurchschnittlich lang in die Kitas, das Land zahlt aber nur Standardzuschüsse. Der mangelnde Nachdruck Potsdams, hier eine Verbesserung zu fordern – oder wie nun endlich auch mit Klagen gegen das Land zu drohen – rächte sich jetzt. Denn nach Jahren des Zusehens wollten viele Eltern, dass endlich zumindest ein Zeichen gesetzt wird – schließlich sind sie es, die jährlich je nach Einkommen ein paar Tausend Euro Kitagebühren überweisen, dafür aber auch Qualität sehen wollen. Dem konnten sich die Stadtpolitiker, gerade kurz vor wichtigen Wahljahren, nicht ohne Ansehensverlust verweigern. Nun muss es darum gehen, dass Eltern weiter Druck auf das Land ausüben, das mehr für die Kitas überweisen muss. Für die Bürger zeigt der ganze Fall aber auch, dass sich der konzertierte Widerstand gegen eine Sparpolitik auf Kosten der Kinder in anderen ebenso mängelbehafteten Systemen – etwa den Schulen – genauso lohnt.

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