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ATLAS: Schade

Schlimmer versemmeln kann man es eigentlich nicht. Da stellt die Stadt drei neue Kandidaten für einen Eintrag ins Goldene Buch Potsdams vor, aber es fehlt derjenige, der sich gerade jetzt vielleicht am meisten aufgedrängt hätte: Hartmut Dorgerloh.

Von Peer Straube

Schlimmer versemmeln kann man es eigentlich nicht. Da stellt die Stadt drei neue Kandidaten für einen Eintrag ins Goldene Buch Potsdams vor, aber es fehlt derjenige, der sich gerade jetzt vielleicht am meisten aufgedrängt hätte: Hartmut Dorgerloh. Erst vor wenigen Tagen ist der langjährige Chef der Schlösserstiftung nach Berlin gewechselt, um dort Intendant des Humboldt-Forums zu werden. Einen perfekteren Zeitpunkt als jetzt, um bekannt zu geben, dass man ihn für seine Leistungen für das Potsdamer Welterbe mit einem Eintrag ins Goldene Buch ehren will, gibt es nicht. Immerhin hat er für die Sanierung der Schlösser und Gärten – Potsdams größtes Pfund – ein paar Hundert Millionen Euro herausgeschunden. Um nicht falsch verstanden zu werden: Natürlich kann man Dorgerloh auch irgendwann später ehren. Wenn man aber zu diesem Zeitpunkt drei Namen nennt und seinen nicht, hat das ein Geschmäckle. Dass es mit dem Verhältnis der Chefs im Rathaus und der Schlösserstiftung zuletzt nicht zum Besten stand, ist ein offenes Geheimnis. Sollte er deswegen übergangen worden sein, wäre das kleingeistig. Die Verdienste der drei, die als nächste ihren Eintrag bekommen, für die Stadt Potsdam sind unbestritten. Dorgerlohs sind es aber auch. Die Liste jetzt um seinen Namen zu erweitern, wäre ein Leichtes gewesen. Und angemessen. Und es hätte von Größe gezeugt. Schade.

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