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ATLAS: Ohne Dogma

Wie oft war das in den vergangenen Monaten zu lesen: „Einigung im Synagogenstreit“. Und dann?

Von Peer Straube

Wie oft war das in den vergangenen Monaten zu lesen: „Einigung im Synagogenstreit“. Und dann? Pustekuchen. Doch diesmal scheint es – bei aller angebrachter Skepsis –, als könnte der Gordische Knoten womöglich tatsächlich durchschlagen worden sein. Der Hauptstreitpunkt, der Entwurf des Architekten Jost Haberland, steht von keiner Seite mehr zur Disposition. Er soll überarbeitet werden, innen und außen, das ja. Aber unter der Federführung des Architekten. Und das ist neu. Denn die Synagogengemeinde um den Dirigenten Ud Joffe hatte sich bislang strikt geweigert, den Haberland-Entwurf als Grundlage weiterer Diskussionen zu akzeptieren. Mit der Abkehr von dieser dogmatischen Haltung wird der Weg tatsächlich frei für einen Kompromiss – auch wenn die Jüdische Gemeinde sich noch zögerlich zeigt und sich die Gesetzestreue Gemeinde zur neuen Lage überhaupt noch nicht zu Wort gemeldet hat. Noch hat niemand eine Unterschrift geleistet, noch ist nichts in trockenen Tüchern. Doch ist die Chance für einen Durchbruch tatsächlich so groß wie nie. Die Gemeinden haben es in der Hand, den unseligen Streit zu beenden.

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