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ATLAS: Idiotisch

Jana Haase wünscht sich sinnvolle Radwege

Rowdy-Radlern soll es also künftig stärker an den Kragen gehen. Im schlimmsten Fall müssen sich Wiederholungstäter, die bei rot über die Ampel fahren oder auf der falschen Straßenseite unterwegs sind, sogar dem „Idiotentest“ unterziehen. Gleichzeitig sind mehr Fahrradpolizisten als bisher unterwegs, um Verkehrssünder aufzuspüren. Ist das alles noch gerechtfertigt? Ja und nein. Ja, denn aus Polizeisicht sind Kontrollen die einzige Möglichkeit, sicheren Verkehr zu gewährleisten. Nein, denn Kontrollen allein greifen zu kurz. Das zeigt die Unfallstatistik: Trotz Radstaffeleinsatz gab es in diesem Jahr 18 Prozent mehr Unfälle mit Radlern als 2006.

Hier lohnt der genauere Blick auf die Kontrollschwerpunkte: Warum werden Radler aus der Innenstadt auf dem Weg zum Bahnhof über mehrere Ampeln mit jeweils gefährlich abbiegenden Autos geschickt? Es gibt auf der Langen Brücke schließlich einen superbreiten Fußweg. Wieso traut man Radlern in der Brandenburger nicht zu, dass sie an Fußgängern vorbeifahren können, ohne sie umzufahren? Laut Polizei ist dort noch nie ein Unfall passiert. Beispiele dieser Art kennt jeder radelnde Potsdamer. Es liegt der Verdacht nahe, dass die Radstaffel allzu oft keine Rowdys erwischt – sondern Opfer einer idiotischen Radwegführung.

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