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ATLAS: Endlich

Jedes Jahr dasselbe Spiel, auch wenn die Argumente von beiden Seiten seit Langem ausgetauscht waren: Die Stadtverwaltung lud am Gedenktag für die Holocaust-Opfer in die Gedenkstätte Lindenstraße ein, Opferverbände kritisierten diesen Ort als unpassend, weil dort auch frühere Nazi-Funktionäre eingesessen haben. Es ist nicht der einzige Streitpunkt, wenn es in Potsdam um Gedenkkultur geht – eben deshalb war das von der Stadt lange angekündigte und vor wenigen Tagen vorgestellte Gedenkkonzept auch so dringend erwartet worden.

Jedes Jahr dasselbe Spiel, auch wenn die Argumente von beiden Seiten seit Langem ausgetauscht waren: Die Stadtverwaltung lud am Gedenktag für die Holocaust-Opfer in die Gedenkstätte Lindenstraße ein, Opferverbände kritisierten diesen Ort als unpassend, weil dort auch frühere Nazi-Funktionäre eingesessen haben. Es ist nicht der einzige Streitpunkt, wenn es in Potsdam um Gedenkkultur geht – eben deshalb war das von der Stadt lange angekündigte und vor wenigen Tagen vorgestellte Gedenkkonzept auch so dringend erwartet worden. Denn wenn in Dauerstreits um das Wo oder Wie das eigentliche Anliegen des Gedenkens unterzugehen droht, dann ist das eine unwürdige und peinliche Situation. Am 27. Januar sollte schließlich die Erinnerung an die Opfer des Holocaust im Mittelpunkt stehen. Den bislang misslichen Zustand beendet die Stadtverwaltung nun endlich – mit einem Ortswechsel. Im nächsten Januar trifft man sich – wie von den Linken vorgeschlagen – am Willi-Frohwein-Platz in Babelsberg, der an den 2009 verstorbenen Potsdamer Holocaust-Überlebenden erinnert, der am gestrigen Donnerstag 91 Jahre alt geworden wäre. Eine einfache Lösung. Und genau die richtige.

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