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ATLAS: Die Hauptsache

Die Relationen in den veröffentlichten Pressemitteilungen der Stadtverwaltung sind schon manches Mal wunderlich. Unter Überschriften wie „Skaten bis die Rollen glühen“, „ Baggern für den guten Zweck“ oder „Rollkunstlauf trifft Rollstuhltanz“ warb das Rathaus in den vergangenen Wochen nahezu täglich und umfangreich für sein Brückenfest am vergangenen Freitag zur noch nicht einmal beendeten Sanierung der Humboldtbrücke.

Die Relationen in den veröffentlichten Pressemitteilungen der Stadtverwaltung sind schon manches Mal wunderlich. Unter Überschriften wie „Skaten bis die Rollen glühen“, „ Baggern für den guten Zweck“ oder „Rollkunstlauf trifft Rollstuhltanz“ warb das Rathaus in den vergangenen Wochen nahezu täglich und umfangreich für sein Brückenfest am vergangenen Freitag zur noch nicht einmal beendeten Sanierung der Humboldtbrücke. Die einhergehenden Verkehrsbehinderungen erwähnte man dabei nur am Rande: Hunderte feierten, Tausende Autofahrer fluchten im Stau. Und gar keine Meldung gab es in dieser Zeit zu dem nicht ganz unwesentlichen Umstand, dass das System im Bürgerservice komplett umgestellt wurde – nur noch mit Termin werden die Anliegen von den rund 100 000 Kunden pro Jahr bearbeitet. Die Kommunikationspanne kann selbst im Rathaus bisher niemand erklären Spöttern könnte jetzt die mutmaßlich kräftezehrende Vorbereitung des Brückenfestes in den Sinn kommen.

Allerdings: Ganz prinzipiell läuft der Bürgerservice. Man muss nur ein paar Kilometer weiter nach Berlin gehen: Dort stöhnen Bürger über lange Wartezeiten und allgemeines Chaos, Zustände also, die es in Potsdam längst nicht gibt. Und das ist, trotz wunderlicher Kommunikationsstrategien im Rathaus, die Hauptsache. Ob mit Termin oder ohne.

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