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ATLAS: Daumen drücken!

Vielleicht wird es ja doch nicht so schlimm. Seit sechs Wochen ist nun die wichtigste Gleisverbindung zwischen Potsdam und Berlin gekappt, doch der große Aufschrei ist bislang ausgeblieben.

Von Peer Straube

Vielleicht wird es ja doch nicht so schlimm. Seit sechs Wochen ist nun die wichtigste Gleisverbindung zwischen Potsdam und Berlin gekappt, doch der große Aufschrei ist bislang ausgeblieben. Das ganz große Chaos auch. Offenbar versuchen sich die Pendler, mit der Situation zu arrangieren. Wer weiß schon genau, wie viele trotz gleichzeitiger Avus-Sanierung nicht doch lieber aufs Auto umgestiegen sind, statt der S-Bahn zu vertrauen oder die langwierige Zuckelei über Spandau in Kauf zu nehmen? Bislang hat die S-Bahn durchgehalten, wohl vor allem, weil der Winter kaum als solcher zu bezeichnen war. Man mag sich auch lieber nicht ausmalen, wie es ausgesehen hätte, wenn Väterchen Frost so erbarmungslos zugeschlagen hätte wie in den Vorjahren. Noch aber ist der Winter nicht vorbei. Alle, die täglich nach Berlin oder von dort nach Potsdam müssen, sollten die Daumen besser ganz fest gedrückt halten. Doch die vielleicht größte Härteprobe kommt erst noch, nämlich wenn mit dem Sommer die Touristenströme einsetzen – und zu Friedrichs II. 300. Geburtstag ist wohl eher mit einer Touristenlawine zu rechnen. Auch diese wird die S-Bahn verkraften müssen. Schafft sie das, ist womöglich ein Teil des verlorenen Vertrauens zurückgewonnen.

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