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ATLAS: Bärendienst

Geklärt ist noch nichts. Klar ist nur, dass vor allem Pro-Potsdam-Chef Bert Nicke, aber auch Oberbürgermeister Jann Jakobs der Stadt bei ihrem Ansinnen, das Mercure-Hotel zu kaufen und langfristig abzureißen, einen Bärendienst erwiesen haben.

Von Matthias Matern

Geklärt ist noch nichts. Klar ist nur, dass vor allem Pro-Potsdam-Chef Bert Nicke, aber auch Oberbürgermeister Jann Jakobs der Stadt bei ihrem Ansinnen, das Mercure-Hotel zu kaufen und langfristig abzureißen, einen Bärendienst erwiesen haben. Potsdams Verhandlungsposition beim Poker um die Zukunft des Hotels dürften sie jedenfalls deutlich geschwächt haben. Statt erstmal in aller Ruhe ein Gespräch mit dem neuen Eigentümer, der französischen Holding FDM Management, abzuwarten, wirft Nicke ohne Not vorauseilend die Flinte ins Korn.

Dass er dabei angesichts des großen Zulaufs für das Bürgerbegehren auch noch von einem „glücklichen zeitlichen Zusammenhang“ spricht, lässt zweifeln, ob er mit seinem Oberbürgermeister tatsächlich an einem Strang zieht. Jakobs Reaktion indes macht die Sache nicht besser: Indem er Nicke öffentlich widerspricht, lässt er den Eindruck der Uneinigkeit entstehen – und macht dabei deutlich, wie sehr ihm persönlich das Mercure ein Dorn im Auge ist. Die Franzosen dürften sich bei diesem Schauspiel wohl die Hände reiben. Sollten sie tatsächlich verkaufen wollen, steht ihnen nun ein Oberbürgermeister gegenüber, der sein Team offensichtlich nicht im Griff oder – schlimmer noch – nicht hinter sich hat. Keine guten Voraussetzungen, wenn man über Geld spricht.

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