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ATLAS: Anziehend

Dass historische Denkmale für ihre Sanierer in der Regel allerlei unangenehme Überraschungen bereithalten, ist eine Binsenweisheit. Zwar hofft sicher jeder Bauherr, der Kelch möge an ihm vorübergehen, doch die wenigsten bleiben verschont.

Von Peer Straube

Dass historische Denkmale für ihre Sanierer in der Regel allerlei unangenehme Überraschungen bereithalten, ist eine Binsenweisheit. Zwar hofft sicher jeder Bauherr, der Kelch möge an ihm vorübergehen, doch die wenigsten bleiben verschont. Dass Gastronom Josef Laggner am Bürgerbahnhof dennoch nicht nur zeitlich, sondern auch finanziell langen Atem bewiesen hat, ist ein Gewinn für Potsdam. Doch dass das Denkmal überhaupt noch steht, ist letztlich auch ein Verdienst der Stadtverwaltung und der Stadtpolitik. Wäre es nach dem damaligen Bahnchef Hartmut Mehdorn gegangen, hätte man das Denkmal, immerhin Potsdams ältester noch exisitierender Bahnhof, längst geschleift. Die Beharrlichkeit der Stadt trug letztlich den Sieg davon – in zähen Verhandlungen rang sie der Bahn das marode Gebäude nebst Grundstück ab und schrieb es aus. Wenn der Bürgerbahnhof im nächsten Jahr nach der Sanierung seine erste richtige Saison erlebt, wird es dort von Ausflüglern wimmeln. Mit Gastronomie ist die Gegend am Neuen Palais schließlich nicht gerade übermäßig gesegnet. Nicht zu vergessen die Studenten, die sich auf dem Weg zur Uni noch einen schnellen Kaffee holen können. Mit dem Bürgerbahnhof bekommt Sanssouci einen neuen Anziehungspunkt.

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