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ARD-Fernsehshow: 10-jähriger Potsdamer fordert Olympiasiegerin heraus

Der zehnjährige Elyas aus Potsdam kann so gut turnen, dass er es in die TV-Sendung „Klein gegen Groß“ schaffte. Dort kommt es zum Showdown mit Olympiasiegerin Laura Dahlmeier.

Potsdam - Einbeinig in die Hocke gehen und wieder hochkommen, dabei weder mit den Händen oder dem anderen Bein den Boden berühren und auch nicht umfallen – solche sogenannten Squats kann der zehnjährige Elyas aus Potsdam richtig gut. Mit diesen besonderen Kniebeugen ist er jetzt sogar im Fernsehen gelandet. In der TV-Show „Klein gegen Groß“, in der talentierte Kinder Erwachsene herausfordern, tritt Elyas gegen die zweifache Olympiasiegerin und siebenmalige Weltmeisterin im Biathlon, Laura Dahlmeier, an.

Am Samstag um 20.15 Uhr wird die Show in der ARD gesendet und Elyas wird mit Familie und Freunden vor dem Fernseher sitzen und zusehen. Die Aufzeichnung fand bereits im Mai statt. Elyas darf natürlich nicht verraten, wer von beiden gewinnt, ob die große Olympiasiegerin oder der kleine Nachwuchsturner mehr Squats innerhalb einer Minute schafften. Nur so viel sei verraten: Elyas schaffte 46.

„Es ist unglaublich schwer“, sagt seine Mutter Claudia Nabi. „Wir haben zu Hause immer wieder im Kinderzimmer geübt, und ich habe nicht mal eine Kniebeuge in der vorgeschriebenen Haltung geschafft.“ Elyas sagt: „Man braucht halt gute Beinmuskeln.“

Von Potsdam nach Cottbus

Er sei von Anfang an ein Kind mit großem Bewegungsdrang und viel Freude am Turnen und Ausprobieren gewesen, erinnert sich seine Mutter. „Mit zweieinhalb hat er schon Purzelbäume gemacht und Saltoversuche“. Er ging bald zum Kinderturnen und wurde mit vier Jahren in die Turn-Talentschule Luftschiffhafen, die heute zum SC Potsdam gehört, aufgenommen. Mehrmals pro Woche trainierte er und wechselte schließlich auf die auf Sport ausgerichtete Zeppelingrundschule. „Auf einem Spielplatz lässt er kein Gerät aus“, sagt Elyas Mutter.

Das extra zeitige Aufstehen für Trainingseinheiten noch vor der ersten Schulstunde und der tägliche, lange Schulweg von Fahrland nach Potsdam-West fiel ihm nicht schwer. Jetzt steht der nächste Schulwechsel an: Elyas wechselt ab der kommenden fünften Klasse zur Sportschule nach Cottbus, weil die Potsdamer Sportschule keine Turner ausbildet.

Für Elyas ist das kein Problem, er macht sich keine Sorgen, dass er Heimweh bekommen könnte. „Ich habe schon eine Woche Probewohnen im Internat gemacht. Und an den Wochenenden komme ich ja nach Hause.“ Was seine sportliche Karriere betrifft, hat er noch keine genauen Vorstellungen, aber ein großes Ziel. „Ich möchte ein sehr guter Turner werden“, sagt er schlicht. Sein Lieblingsgerät sind die Ringe. „Ich kann Winkelstütz und Hochstützwaage, Hang rücklings und den Rückwärtssalto-Abgang.“ Angst sich zu verletzen habe er nicht.

Kai Pflaume scheiterte an den Squats

Sein Trainer vom SC Potsdam war es, der den Kontakt zur Sendung herstellte und Elyas als Talent vorschlug. Elyas kannte zwar die Sendung, „er guckt das immer gerne“, sagt seine Mutter, aber dass er jetzt selbst dort auftreten sollte, war sehr aufregend für ihn. Drei Tage dauerten die Aufnahmen in den Fernsehstudios in Berlin-Adlershof. „Ein Minibus hat mich und meine Mutter immer abgeholt und hin- und her gefahren“. Laura Dahlmeier kannte er vorher nicht. „Sie war sehr nett und auch aufgeregt“, sagt Elyas. Dass er eine Olympiasiegerin kennenlernen konnte, sei ein guter Ansporn für die Sportschule. Im Studio wurde zuerst alles einmal durchgeprobt. Ein Double übernahm dabei die Rolle von Laura Dahlmeier. „Der war richtig schlecht“, so das Urteil von Elyas, aber selbst Moderator Kai Pflaume habe die Squats nicht korrekt hinbekommen. Elyas musste vor der Sendung schließlich noch einen Satz auswendig lernen, den er sagen sollte: „Hey Laura, heute triffst du nicht ins Schwarze“. Den Satz von Kai Pflaume zum Wettkampfbeginn hat er sich auch gemerkt: „Dann kommen wir mal zur Sache.“

Ein Geschenk nach dem Wettkampf

Während dieser „Sache“ stand ein Juror an der Seite der Bühne, achtete auf die korrekte Haltung und zählte die Kniebeugen. Nach jeweils 15 Sekunden durfte man das Bein wechseln. Dann war es auch schon vorbei. Für den „kleinen“ Herausforderer gab es, so ist die Tradition, ein Geschenk: Elyas bekam ein BMX-Rad überreicht. Das passt: „So eins wollte ich schon immer, ich mag auch Radfahren.“ Andere Hobbys außer Sport hat er keine. Lesen sei nicht so seins, sagt er.

Auch jetzt in den Ferien macht er viel Sport, unter anderem in einem Trainingslager an der Ostsee. „Ich muss mich einfach immer bewegen, sonst werde ich verrückt“, sagt Elyas und lacht ganz hibbelig.

„Klein gegen Groß“ am Samstag, 6. 7. um 20.15 Uhr in der ARD

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