zum Hauptinhalt

Landeshauptstadt: „Archiv“ weiter in Nöten

Jugend-Arbeitsgruppe informierte Stadtverordnete

Die Lage im alternativen Kulturzentrum „Archiv“ an der Leipziger Straße ist nach wie vor angespannt. Darüber informierte Kay-Uwe Kärsten am Donnerstagabend den Jugendhilfe- und den Kulturausschuss. Zwar habe die Verwaltung für den Brandschutz eine „Anschubfinanzierung“ in Höhe von 225 000 Euro zur Verfügung gestellt, benötigt werde jedoch eine halbe Million. Kärsten beklagt ferner die „wackelige Vertragssituation“. Es gebe keinen dauerhaften Mietvertrag mit dem Kommunalen Immobilienservice (KIS), die weitere Betriebserlaubnis sei fraglich. „Die Angebote vom KIS sind für den Verein absolut unannehmbar“, sagte der junge Mann.

In den Kulturausschuss war Kärsten eingeladen worden, um einen Zwischenbericht zum Zehn-Punkte-Plan der Arbeitsgruppe „Alternative Jugendkultur Potsdam“ (AJKP) zu geben. Ausschussvorsitzende Karin Schröter (Die Linke) zeigte sich irritiert von der „Archiv“-Situation. „Eigentlich war ich froh, dass wir mit dem ,Archiv e.V.’ soweit gekommen sind“, sagte sie. Offenbar aber stecke die Sicherung des alternativen Jugendkulturstandortes immer noch in den Anfängen, denn über den Mietvertrag sei bereits vor vier Jahren gesprochen worden.

Neben den Unsicherheiten für das „ Archiv“ beklagte Kärsten den großen Aufwand bei der Nutzung des Jugendkulturfonds. Die in diesem Jahr zur Verfügung stehenden 15 000 Euro seien so gut wie nicht „beworben“, weil der Fonds kaum bekannt und der bürokratische Aufwand für eine Zuwendung beträchtlich sei.

Die AJKP verkenne nicht die Fortschritte der letzten Jahre, kritisiere jedoch, dass es in der Innenstadt keinen Jugend-Treff gebe und dass die Forderung nach einem Servicebüro Jugendkultur von der Stadt bisher nicht umgesetzt wurde.

Dirk Harder, Betreiber des entstehenden Freiland-Jugendkulturzentrums, sagte im Jugendhilfeausschuss, derzeit gebe es mit Bürostunden an jedem zweiten Dienstag eine provisorische Lösung für das Servicebüro auf dem Freiland-Areal. Er regte an, Gelder aus dem nicht ausgenutzten Jugendkulturfonds einzusetzen, um über eine Internetpräsenz mehr Öffentlichkeit für das Servicebüro und den Fonds zu erzielen. Auch Potsdams Jugendamtsleiter Norbert Schweers sicherte Kärsten kurzfristige Unterstützung bei der Schaffung eines arbeitsbereiten Servicebüros zu. Günter Schenke/Kay Grimmer

Günter Schenke, Kay Grimmer

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false