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Journalist und Moderator Günther Jauch beim Jubiläumsfest der Potsdamer Arche am Freitag.

© Andreas Klaer

Arche in Potsdam: Zehnter Geburtstag mit Günther Jauch

Die Potsdamer Arche feierte am Freitag Jubiläum. Hauptgeldgeber Günther Jauch erklärt sein Engagement für das Kinderprojekt in Drewitz

Potsdam - Es glitzert. In Jules Gesicht und auf ihrem Arm. „Ich bin als Elsa, die Eiskönigin geschminkt“, erklärt das sechsjährige Mädchen stolz. „Und das ist ein Glitzertatoo“, sagt sie, und zeigt auf die schimmernden Blumen auf ihrem Oberarm. Am Nachbartisch sucht sich Zackaria gerade einen Skorpion und einen Tiger aus, die er auf den Arm haben möchte. „Weil die cool sind“, findet der Achtjährige. Auf dem Geburtstagsfest zum zehnjährigen Bestehen der Arche in Drewitz am Freitagnachmittag herrscht Hochbetrieb. „Die Türen stehen allen offen“, sagt Leiter Christoph Olschewski. Mehr als hundert Kinder vergnügen sich im Garten und im Haus, ganze Familien sitzen mit knallbuntem Kuchen an den Tischen. Ältere Jugendliche drehen Zuckerwatte, an einem Stand basteln einige kleine Archen aus Holz, nebenan springen Kinder quietschend auf der blau-weißen Hüpfburg und im großen Saal imitieren einige Mädchen und Jungen die Bewegungen der Tänzer des Videospiels Just Dance auf der Leinwand. „Das ist der große Hit bei den Kids“, sagt Olschewski. 

"Ich helfe mit, damit das funktioniert"

Günther Jauch, Fernsehmoderator und Hauptsponsor des Projekts für sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche, sitzt an einem der Tische, zwischendurch grüßt er fröhlich einige Kinder, die ihm winken. „Ich helfe mit, damit das funktioniert“, so beschreibt er selbst seine Rolle. Jauch hatte den Gründer des Arche-Stammhauses in Berlin-Hellersdorf, den Pfarrer Bernd Siggelkow, mehrmals in seinem Fernseh-Magazin Stern-TV zu Gast. Gemeinsam mit seiner Frau habe er das Haus besucht, erinnert er sich. „Ich habe mir dann die Frage gestellt, ob so eine Einrichtung nicht auch für Potsdam sinnvoll wäre“, so Jauch. Bei einem weiteren Besuch habe er diesen Gedanken Siggelkow vorgetragen. 
Bei der Standortsuche sei es vor allem darum gegangen, weite Anfahrtswege für die Kinder zu vermeiden. Da habe das Grundstück neben der Priesterwegschule gut gepasst. Im Jahr der Gründung 2008 war die Arche zunächst innerhalb der Schule untergebracht, bevor sie ein Jahr später die umgebaute ehemalige Getränkehalle in der Oskar-Meßter-Straße nebenan beziehen konnte. 

Kooperation mit der Priesterweg-Schule

„Es gibt eine sehr fruchtbare Zusammenarbeit mit der Grundschule“, beschreibt Jauch. Lehrer meldeten sich, wenn Schüler Defizite hätten, damit sie gezielt Hilfe bekämen. „Für viele Kinder ist das hier ein zweites Zuhause“, sagt der Unterstützer. 
Der Freizeittreff richtet sich vor allem an Kinder aus benachteiligten Familien, von Alleinerziehenden oder Geflüchteten. Die Arche bietet eine regelmäßige Nachmittagsbetreuung mit Sport- oder Bastelangeboten, Hausaufgabenhilfe, Ausflüge und Sommercamps an.
Sein Engagement als wichtigster Geldgeber für das Projekt begründet Jauch mit der Qualität der Arbeit der Arche. „Der Träger hat pädagogische, psychologische und organisatorische Erfahrung, er setzt das Projekt professionell um“, sagt der Journalist und Moderator. Das zeige sich an den Erfolgsgeschichten, die es gebe, Jugendliche, die den Schulabschluss machen oder studieren gehen. „Vielen wird hier eine Perspektive aufgezeigt“, so Jauch. 
Er habe beobachtet, wie der Bedarf in den vergangenen Jahren quantitativ gestiegen sei. Eigentlich, so sagt Jauch nachdenklich, müsste der Staat diese Hilfe leisten. „Er müsste, aber er schafft es nicht.“ Es mache aber keinen Sinn, „sich beleidigt zurückzulehnen und nichts zu tun“, betont Jauch. Seine Unterstützung für die Arche will er deshalb auch weiterführen. 

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