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Tim Spotowitz, Leiter des Bürgerhauses am Schlaatz.

© Ottmar Winter

Anwohner am Schlaatz besorgt: Verständigungsprobleme bei Masterplanverfahren

Wie die Menschen auf die anstehende Umgestaltung des Potsdamer Stadtteils blicken - und welche Ängste sie hegen.

Potsdam - Der Masterplanprozess Schlaatz 2030 ist von einer umfangreichen Bürgerbeteiligung begleitet worden. „Das Interesse der Anwohner ist groß und stetig gewachsen“, sagt Tim Spotowitz. Er leitet das Bürgerhaus am Schlaatz, in dem viele der Diskussionsrunden stattfanden. Doch das Verfahren sei komplex, nicht immer sprächen Anwohner und Planer dieselbe Sprache. Das gilt im doppelten Sinn: Am Schlaatz leben viele Menschen mit Migrationshintergrund, deren Muttersprache nicht Deutsch ist. Und die Architekten operieren oft mit abstrakten Konzepten. „Die Herausforderung besteht darin, die Menschen in ihren Lebenswelten abzuholen“, so Spotowitz.

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In Anbetracht der enormen Umbauten, die dem Schlaatz bevorstehen, überwögen bei vielen die Ängste. „Veränderung macht immer erstmal Sorge“, sagt er. Angst vor Verdrängung etwa. Marie Schulze vom Planlabor Am Schlaatz, das sich um die Beteiligung kümmert, nennt die Furcht vor wegfallenden Parkplätzen oder vor einer zugebauten Aussicht. „Jeder schaut vor seine eigene Haustür“, so Schulze.

Spotowitz hingegen sorgt sich um wegfallende Freiräume. Der Schlaatz als Integrationsmotor erbringe eine enorme Leistung. Damit dies weiter möglich sei, noch dazu mit mehr Einwohnern, brauche es ausreichend soziale und kulturelle Infrastruktur und multikodierte Grünflächen, auf denen vom Flohmarkt bis zum Konzert vieles stattfinden könne. 

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