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Sackgasse. Hinter der Bahnbrücke ist der Uferweg an der Havel abgesperrt. In der nördlichen Speicherstadt ist er sogar ganz verschwunden. Nun soll er provisorisch wieder geöffnet werden.

© Varvara Smirnova

Antrag der Grünen: Provisorischer Uferweg in der Templiner Vorstadt gefordert

Die Grünen haben eine Übergangslösung für den Uferweg in der Speicherstadt in der Templiner Vorstadt beantragt. Allein stehen sie mit ihrer Forderung nicht.

Potsdam - Der unterbrochene Uferweg in der Speicherstadt in der Templiner Vorstadt wird zum Thema für die Stadtverordneten. In einem Beschlussantrag für die nächste Sitzung des Stadtparlaments am 14. August fordert die Fraktion Bündnis90/Grüne, „umgehend eine temporäre Wiederherstellung des Uferwegs in der nördlichen Speicherstadt“. Bis zur endgültigen Wiederherstellung des Uferweges soll diese temporäre Lösung zur behindertengerechten Nutzung aufrecht erhalten bleiben, so die Fraktion.

Wie berichtet ist der Uferweg zwischen der Langen Brücke und der mittleren Speicherstadt seit rund zwei Jahren gesperrt. Damit ist die Fraktion nicht einverstanden. „Die derzeitige Vollsperrung des Uferwegs stellt nicht nur für die betroffenen Anwohner der Leipziger Straße, sondern auch für andere Nutzer eine erhebliche Einschränkung dar“, heißt es in der Begründung des Antrags. Die Grünen stellen sich die Zwischenlösung in Form eines sogenannten Fußgängerschutztunnels vor. Der Weg wäre dann zur Landseite mit einer Holzwand oder ähnlichem verkleidet und gegebenenfalls überdacht.

Hintergrund sind die laufenden Bauarbeiten im Areal der nördlichen Speicherstadt. „Da die Baumaßnahmen sich über mehrere Jahre hinziehen werden, ist hier eine sofortige Ersatzmaßnahme vorzunehmen“, hieß es weiter. Laut geltendem Bebauungsplan sei eine ungefährdete Wegeführung außerhalb des vorgesehenen Hochbaubereiches realisierbar.

Der mit 1,5 Millionen Euro EU-Fördermitteln errichtete Uferweg wurde 2014 eröffnet, drei Jahre später wieder geschlossen. Das Rathaus hatte die Sperrung des Uferwegs damit begründet, dass die Ufersanierung und die gleichzeitigen Hochbauarbeiten eine Nutzung des Uferwegs bis 2022 aus Sicherheitsgründen nicht zulassen.

Gute Chencen auf eine Mehrheit

Zum politischen Druck dürfte auch eine laufende Petition auf der Webseite openpetition.de beitragen. Auch darin wird ein provisorischer Uferweg durch einen Schutztunnel gefordert. Initiiert hat die Petition der Potsdamer Stefan Blumenthal, er war nach eigenen Angaben Verwaltungsbeirat von zwei Eigentümergemeinschaften im schon bebauten Teil der Speicherstadt. Bis Dienstag hatten sich bereits 404 Unterstützer gemeldet. Eine ähnliche Menge hat laut Blumenthal zusätzlich auf Listen unterschrieben. Unterschriften sollen auch weiter gesammelt werden – zum Beispiel am Freitag zwischen 14.30 Uhr und 18.30 Uhr an beiden Enden der Langen Brücke, am Samstag zwischen 10.30 Uhr und 15 Uhr sowie am Freitag, dem 9. August von 14.30 Uhr bis 18.30 Uhr.

Der Grünen-Vorstoß dürfte gute Chancen auf eine Mehrheit haben. Auch die SPD-Stadtverordneten Imke Eisenblätter und Babette Reimers hatten sich mit Blumenthal getroffen. „Vor erneutem Schuljahresbeginn regen wir eine klare Initiative zur zumindest provisorischen Wegeführung entlang der Havel an“, so Reimers auf der Webseite der Potsdamer SPD. Auch aus der Linken-Fraktion hatte es bereits Kritik an der Sperrung des Weges gegeben.

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