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Die Innenraumgestaltung des denkmalgeschützten Bahnhofs soll weitgehend erhalten bleiben.

© Ottmar Winter-

Angrillen am Griebnitzsee: Neuer Pächter für das „Zweihunderteins“

Christian Gohl trotzt der Coronakrise. Am Pfingstmontag eröffnet er sein Restaurant in Babelsberg. Die Planungen für die Einweihungsfeier laufen.

Potsdam - Alle Jahre wieder bekommt das Restaurant direkt im und am Bahnhof Griebnitzsee einen neuen Pächter. Zuletzt wurde im „Zweihunderteins“, der Name ist die Hausnummer der Rudolf-Breitscheid-Straße, junge bis innovative deutsche Küche aufgetischt. Seit März war dann notgedrungen geschlossen. Da stand Christian Gohl aber bereits in den Startlöchern für die Übernahme. Jetzt kann es endlich losgehen. 

Am Pfingstmontag eröffnet das Zweihunderteins unter altem Namen aber mit neuem Schwung und neuem Inhaber. Gohl 48 Jahre alt, kommt aus Berlin, ist gelernter Hotelfachmann, arbeitete unter anderem im Management des Vip-Bereichs des Olympiastadions und zuletzt sieben Jahre als Geschäftsführer des Hofbräuhauses Berlin. 

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Erfrischungshalle bleibt erhalten

Mit dem Restaurant in Potsdam macht er sich jetzt selbstständig. Das Objekt wurde von der Vorgängerin auf der Nachfolgebörse Nexxt-Change der IHK angeboten, wo Gohl nach einer passenden Immobilie suchte. Susann Laboga, die erst 2018 eröffnet hatte, höre „aus persönlichen Gründen“ auf, sagte sie die PNN. „Frau Laboga hat einen sehr schönen Laden hinterlassen“, schwärmt Gohl. 

Christian Gohl übernimmt die Gaststätte im Bahnhof Griebnitzsee. 
Christian Gohl übernimmt die Gaststätte im Bahnhof Griebnitzsee. 

© Ottmar Winter

Die Innenraumgestaltung des denkmalgeschützten Bahnhofs werde im Großen und Ganzen so bleiben, vielleicht kommen einige nostalgische Bilder dazu, die an die Bahnhofsgeschichte erinnern. Auch die Erfrischungshalle, der kleine Kiosk am Vorplatz, wird erhalten bleiben. Hier soll es weiterhin den schnellen aber gesunden Imbiss auf die Hand geben. Guter Kaffee to go aus der Siebträgermaschine ebenfalls. 

Biergarten das Herz des Ensembles

Herz des Ensembles, vor allem jetzt im Sommerhalbjahr, ist der Biergarten mit 150 bis 200 Plätzen und Blick auf den See. Gleich nebenan liegt der Bootsverleih. Man sitzt beschaulich aber doch mittendrin. „Der Standort hat extrem viel Potenzial“, sagt Gohl, deshalb sei er zuversichtlich, dass man das Zweihunderteins auch gut bespielen kann. „Man muss es einfach schaffen, für beide Seiten der Bahn etwas anzubieten.“ Das Publikum besteht aus Studenten und Filmleuten von der Südseite und der bisweilen anspruchsvollen aber zumindest aufmerksamen Nachbarschaft von der Seeseite. 

Gohl hat selber einige Jahre in Babelsberg gelebt und als das Zweihunderteins noch das Albers war, hier auch gegessen. „Es kann ein schöner Ort der Begegnung werden, wo die unterschiedlichen Besuchergruppen zusammenkommen.“ Er werde aber mit Sicherheit nicht jeden Promi, der hier ein Bier bestellt, erkennen. Aber das müsse ja kein Nachteil sein. Jetzt wohnt Gohl in Teltow. In dieser Woche ist er mit seiner neuen Mannschaft beschäftigt, alles einzurichten und auf einen „Softstart“, wie er es nennt, vorzubereiten. Biergarten säubern, Beleuchtung hübsch machen. Eine große Eröffnungsparty werde es später geben. „Erst mal sehen, wie es läuft“. 

Haxe im Oktober?

Die Karte bleibe modern und deutsch mit internationalen Einflüssen, Bowls mit Kichererbsen, Roastbeef, Lachs, Maispoularde und Käsebrett. Eine kleine Auswahl, die man gut in der Küche handhaben kann, aber für jeden was dabei. Die Hauptgerichte kosten zwischen 15 und 25 Euro. Die Grillwurst im Biergarten gibt es für 3,50 Euro. Dazu Biere aber auch gute Weine. Explizit bayrisch soll es nicht werden, auch wenn er sich mit Fassanstich auskennt. „Vielleicht gibt’s im Oktober mal eine Haxe.“ 

Am Bahnhof Griebnitzsee, Restaurant geöffnet Dienstag bis Samstag 17 bis 22 Uhr, Sonntag 12 bis 18 Uhr, der Biergarten ist bei schönem Wetter ab 12 geöffnet. Die Erfrischungshalle öffnet Montag bis Freitag 7 bis 15 Uhr.

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