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Thomas Riedel betreut die Hunde von Mitarbeitern des Potsdamer Bergmann-Klinikums, doch auch andere können seinen Service nutzen.

© Andreas Klaer

Angebot am Bergmann-Klinikum Potsdam: Neue Hunde-Tagesstätte hat noch freie Plätze

Am Potsdamer Bergmann-Klinikum hat offiziell eine Tagesstätte für Hunde eröffnet - das erste Angebot an einem kommunalen Unternehmen in der Stadt. Ob die Einrichtung genehmigt ist, ist allerdings noch offen.

Potsdam - Das Erste, was der Besucher zu Gesicht bekommt, sind mehrere Metallzäune. An der äußeren Pforte prangen nebeneinander drei Schilder: „Tür bitte immer geschlossen halten!“, ist dort zu lesen. „Unbefugten ist der Zutritt verboten!“ Und: „Vorsicht! Freilaufende Hunde“. Hier in der Hundetagesbetreuung (Huta) auf dem Campus des Potsdamer Klinikums Ernst-von-Bergmann scheint man sehr auf Sicherheit bedacht zu sein.

Der eingezäunte Hundebereich auf dem Klinikumgelände Ernst von Bergmann.
Der eingezäunte Hundebereich auf dem Klinikumgelände Ernst von Bergmann.

© Andreas Klaer

Klinikmitarbeiter können Hunde nicht mit zur Arbeit nehmen

Am gestrigen Freitag stellte das Klinikum gemeinsam mit dem Betreiber der Huta die neue Einrichtung für Hunde vor Pressevertretern vor. Im November 2018 war die Huta auf dem Krankenhausgelände eröffnet worden. Sie befindet sich im hintersten Zipfel des Klinikareals nahe der Hans-Thoma-Straße. Die Huta ist ein Angebot für Mitarbeiter des Klinikums, die für ihre Hunde tagsüber eine Betreuung benötigen. Mit an ihren Arbeitsplatz – wie teilweise in Unternehmen möglich – können die Klinikmitarbeiter ihre Vierbeiner aus hygienischen Gründen nicht nehmen. Auch Beschäftigte anderer Einrichtungen auf dem Campus, etwa Mitarbeiter der Poliklinik, haben hier die Möglichkeit, ihre Hunde wochentags in Obhut zu geben. Sofern freie Plätze vorhanden sind, können auch andere Hundebesitzer ihre Tiere betreuen lassen.

Das Krankenhaus hat eigenen Angaben zufolge „den Umbau des Raumes in Eigenleistung und die Errichtung der Zaunanlage mit 7000 Euro gefördert“, teilte das Unternehmen mit. Aus einem Kreis von Anbietern habe man schließlich Thomas Riedel als Betreiber ausgewählt, weil er am besten zu der Idee gepasst habe, sagte Kliniksprecherin Damaris Hunsmann. Die einzelnen Betreuungsverträge für die Hunde werden direkt zwischen den Hundebesitzern und Riedel geschlossen.

Stadtverwaltung hatte zuletzt noch Gesprächsbedarf

Zuletzt hatte es in der Stadtverwaltung noch Gesprächsbedarf zu dem Projekt und den erforderlichen Genehmigungen gegeben. „Soweit ich weiß, ist alles durch“, sagte Riedel jetzt nur. Das Rathaus selbst ließ diese Fragen gegenüber den PNN am Freitag noch offen.

Beim Pressetermin waren fünf Vierbeiner in der Huta zu sehen, darunter der Hund von Klinikchef Steffen Grebner. Den Tieren steht ein eingezäuntes Freigelände und ein fester Raum zur Verfügung. Er befindet sich in dem Gebäude der Gesundheitsakademie. Das ist die zentrale Ausbildungsstätte des Klinikums.

Nach Angaben von Betreiber Riedel ist das Außengelände etwa 250 Quadratmeter groß, der Raum für die Hunde im Innern etwa 50 Quadratmeter. Hier, sozusagen im Wohnzimmer der Tiere, sind entlang zweier Wände einige Liegemöglichkeiten für die Hunde geschaffen worden: Teils auf Holzpaletten liegen spezielle Hundematten und Decken. Diverse Hundenäpfe stehen an einer anderen Wand auf dem Fußboden nebeneinander aufgereiht. Hier können die Tiere trinken. „Zu Fressen gibt es jedoch nichts, außer vielleicht mal ein Leckerli“, wie Riedel erläutert.

Anreize für Mitarbeiter schaffen

In der Mitte des mit Linoleum ausgestatteten Raums liegt ein großer Kunstrasen. Und überall mittendrin laufen die fünf Hunde herum. Auch das Tier von Scarlet Nincke ist dabei. Sie arbeitet als Optometristin in der Augenambulanz des Klinikums und bringt ihre Französische Bulldogge zur Betreuung her. Früher, als sie noch in Berlin wohnte, habe sie auch dort ihren Hund in eine Betreuungseinrichtung gebracht, erzählt Nincke, die sich mit dem neuen Angebot in Potsdam zufrieden zeigt.

Die Huta ist das erste Angebot dieser Art an einem kommunalen Unternehmen in Potsdam. In Zeiten des Fachkräftemangels wolle man unter anderem auch damit einen Anreiz für Mitarbeiter setzen, sagt Hunsmann.

Derzeit gibt es noch freie Plätze

Die Kernzeit für die Hundebetreuung sei ungefähr von 6.30 Uhr bis 15.30 Uhr, sagt Betreiber Riedel. Er sei aber flexibel, etwa wenn jemand seinen Hund schon etwas früher bringt oder erst später abholen möchte. Riedel arbeitet hier von montags bis freitags. Er ist nicht beim Klinikum angestellt, sondern als externer Dienstleister tätig. Wenn es das Wetter zulässt, fahre er zudem mit seinen vierbeinigen Schützlingen im Transporter jeden Vormittag in ein Hundeauslaufgebiet am Rand von Potsdam, erklärt Riedel.

Die Betreuung in der Huta kostet die Hundebesitzer 15 Euro pro Tag. Riedel bietet auch eine Monatspauschale von 200 Euro an. Derzeit habe er acht Hunde in der Betreuung. Doch nicht jedes Tier wird auch jeden Tag in die Huta gebracht. Insgesamt können je nach Widerristhöhe neun bis zwölf Hunde gleichzeitig betreut werden. Es gibt derzeit also noch freie Plätze.

Der Anstoß für die neue Betreuungseinrichtung sei durch Anfragen von mehreren Mitarbeitern gekommen, erzählt Hunsmann. Früher habe es zwar schon einmal einen Gassi-Service für die Hunde von Mitarbeitern gegeben. „Der ist aber leider eingeschlafen.“ Nun also ein Neustart, direkt auf dem Klinikgelände.

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