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Amtsgericht in Potsdam: Mehrere Drogen-Prozesse beendet

400 Gramm Marihuana-Pflanzen: Am Mittwoch ist ein 29-jähriger Potsdamer wegen unerlaubten Drogenbesitzes zu einer Bewährungsstrafe verurteilt worden. Zuletzt hatte es in Potsdam mehrere ähnliche Verfahren gegeben.

Potsdam - Das Geständnis war kurz, der Prozess auch: Am Amtsgericht ist ein 29 Jahre alter Potsdamer wegen unerlaubten Drogenbesitzes zu einer achtmonatigen Bewährungsstrafe verurteilt worden. 

Die Tat hatte er am Mittwoch gegenüber dem Gericht eingeräumt: „Der Vorwurf stimmt.“ Bei einer Wohnungsdurchsuchung im August 2016 fanden Polizisten eine Plantage mit 400 Gramm Marihuanapflanzen bei dem Mann. Die Pflanzen hatten einen Wirkstoffgehalt von nur drei Prozent, wie Verteidiger Steffen Sauer betonte. Für das Vergehen muss der Mann nun 1000 Euro an eine gemeinnützige Einrichtung zahlen. 

Die Anbaumethoden habe er sich über das Videoportal YouTube selbst beigebracht, sagte der russischstämmige Angeklagte. „Die Pflanzen waren für den Eigenverbrauch, ich wollte kein Cannabis auf der Straße kaufen.“ Heute nehme er keine Drogen mehr, sagte der nicht vorbestrafte Leiharbeiter und gelernte Bürokaufmann aus der Waldstadt.

Nicht der einzige Drogen-Prozess der vergangenen Wochen

In den vergangenen Wochen hatte es mehrere ähnliche Verfahren gegeben, die Ergebnisse fasste das Gericht auf PNN-Anfrage zusammen. So wurde bereits am vergangenen Mittwoch ein 47 Jahre alter Potsdamer wegen unerlaubter Abgabe von Betäubungsmitteln an Minderjährige zu einer dreimonatigen Bewährungsstrafe verurteilt. Die Staatsanwaltschaft hatte ihm vorgeworfen, im Februar 2016 einem 17-Jährigen 20 Gramm getrocknete Cannabispflanzen gegeben zu haben. Dafür soll er an eine gemeinnützige Organisation ebenfalls 1500 Euro zahlen. 

Schon am 16. Januar wurde einem 31-jährigen Potsdamer der unerlaubte Handel mit Cannabis in mehr als 20 Fällen zur Last gelegt. Dabei hatte er auch eine Schusswaffe dabei. Für die bis zu vier Jahre zurückliegenden Taten sei er zu einer Bewährungsstrafe von einem Jahr und zwei Monaten verurteilt worden. Ebenso verurteilt wurde an dem Tag ein 38 Jahre alter Potsdamer. Dem gebürtigen Russen war vorgeworfen worden, Cannabispflanzen aufgezogen zu haben. Auch er erhielt laut Gericht eine Bewährungsstrafe von acht Monaten.

Zuletzt stellte die Polizei mehr Drogen-Delikte fest

Allerdings ist das strikte Verbot des Handels, Besitzes oder Anbaus von Drogen wie Cannabis politisch nicht unumstritten – obwohl die Droge vor allem für das Gehirn als schädlich gilt. Im Bereich der Drogenkriminalität hatte die Polizeidirektion West in den vergangenen Jahren stets verstärkte Kontrollen angekündigt und in der Folge auch mehr Delikte vermelden können – allein 816 im Jahr 2017, neuere Zahlen liegen nicht vor.

Zudem hatte zuletzt vor dem Landgericht ein Prozess gegen mutmaßliche Drogendealer begonnen. Laut Anklage waren bei Durchsuchungen in der Wohnung einer Potsdamerin unter anderem 84 Gramm Cannabis zum Verkauf sowie als Taschenlampen getarnte Elektroschocker gefunden worden sein. Ein Mitangeklagter soll ferner eine Marihuanaplantage betrieben und Cannabis verkauft haben, bei seiner Festnahme wurden bis zu 100 Gramm der Droge bei ihm gefunden. Ein weiterer Mittäter soll zudem eine potentielle Zeugin eingeschüchtert haben. Ein Urteil wird hier im März erwartet.

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