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Landeshauptstadt: Amok-Warnanlagen für alle Schulen

Das Rathaus will alle 43 Schulen der Stadt mit Alarmanlagen für den Fall der Fälle ausrüsten

Das Rathaus will Potsdamer Schulen besser auf mögliche Amokläufe vorbereiten. „Es ist geplant, alle Potsdamer Schulen für einen solchen Fall mit einem Alarmsystem auszustatten“, sagte Markus Klier, Sprecher des Kommunalen Immobilien Service (KIS), den PNN auf Anfrage. Der KIS betreut und verwaltet für das Rathaus die von der Stadt genutzten Immobilien – nach eigenen Angaben auch 43 Schulen. Wann die Alarmsysteme an all diesen Einrichtungen installiert sein sollen, ließ Klier offen – ebenso wie die notwendigen Kosten.

Bisher sind laut Klier erst drei Schulen mit Amok-Warnsystemen ausgestattet. An weiteren zwei Häusern stehe der Einbau von Gefahrenmeldeanlagen „kurz vor dem Abschluss“. Anders als noch im Frühjahr dieses Jahres wollen KIS und Rathaus allerdings keine Angaben darüber machen, welche Schulen genau mit Schutzvorrichtungen versehen sind – „aus Gründen der Sicherheit“, wie Klier erklärte.

Noch im April hatte sich die Stadtverwaltung auf Anfrage der CDU auskunftsfreudiger gezeigt. So sei der Einbau von Warnsystemen am Oberstufenzentrum I in der Nauener Vorstadt, in der Theodor-Fontane-Oberschule in der Waldstadt, in der Pierre-de-Coubertin-Oberschule am Stern und in der Voltaire-Gesamtschule in der Innenstadt geplant – bis Ende der Sommerferien 2012, hieß es damals. Zudem existiert bereits ein Warnsystem in der Käthe-Kollwitz-Oberschule in der Brandenburger Vorstadt. Dieses wurde bereits im Dezember 2009 installiert – auf Initiative des CDU-Stadtverordneten Horst Heinzel, auch Chef einer Werderaner Sicherheitsfirma, die die Anlage gesponsort hatte.

Schon damals hieß es, der Einbau solcher Warnsysteme passiere freiwillig. Hintergrund: Nach dem blutigen Amoklauf in einer Schule im schwäbischen Winnenden vor mehr als zwei Jahren hatte das Land Brandenburg bei seiner Forderung nach individuellen Notfallplänen an allen Schulen bewusst auf technische Anforderungen verzichtet, weil es diese sonst hätte bezahlen müssen.

In Potsdam will nun die Stadtverwaltung diese Lücke schließen. Wie es hieß, hätten sich die jetzt mit Sicherheitssystemen ausgestatteten Schulen jeweils zwischen festinstallierten, kabelgebundenen Alarmanlagen und funkbasierten Gefahrenmeldern entscheiden können. Dabei habe ein eigens beauftragtes Planungsbüro technische Möglichkeiten für die einzelnen Häuser erarbeitet, sagte Klier.

Zugleich hat die Stadt ihr Budget für die Maßnahmen erhöht. Gegenüber der CDU hieß es noch, es seien 100 000 Euro eingeplant. Klier sagte, für die Einrichtung der Alarmanlagen stünden in diesem Jahr nun Mittel in Höhe von 215 000 Euro zur Verfügung. Eine Prioritätenliste, welche Schulen zuerst bestückt werden sollten, hätten KIS und der städtische Fachbereich Bildung gemeinsam erarbeitet. Nach welchen Kriterien die Schulen ausgesucht worden, ist allerdings unklar – auf eine entsprechende Frage antwortete Klier nicht.

Neben dem Einbau der technischen Meldeanlagen seien Notfallpläne entwickelt worden, so Klier weiter. Diese würden unter anderem „organisatorische Maßnahmen zur Prävention“ enthalten.

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