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Auf dem Gartengrundstück der Villa Kellermann ist ein Skelett gefunden worden. 

© Ottmar Winter

Update Exklusiv

Am Potsdamer Restaurant von Tim Raue: Skelett an der Villa Kellermann gefunden

Auf dem Gartengrundstück der Villa Kellermann haben Landschaftsgärtner am Montagmorgen Knochen und einen Schädel gefunden. 

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Potsdam - Auf dem großen Gartengrundstück der Potsdamer Villa Kellermann ist ein Skelett gefunden worden. Am Montagmorgen waren Beamte des Kriminaldauerdienstes und der Kampfmittelbeseitigungsdienst vor Ort. Drei Landschaftsgärtner einer Berliner Firma haben am Morgen gegen 8 Uhr das Skelett bei Außenarbeiten in etwa 30 Zentimeter Tiefe entdeckt. Die Gärtner arbeiteten gerade mit einem Minibagger, als sie zuerst einen Unterschenkelknochen, Patronenhülsen und dann den Schädel des Skeletts entdeckten. 

Daraufhin riefen die Männer die Polizei, die mit dem Kampfmittelbeseitigungsdienst und der Unteren Denkmalschutzbehörde anrückte. Laut Polizeiangaben handelt es sich bei dem Skelett um einen toten russischen Soldaten - dafür spreche unter anderem die gefundene Munition. Nun soll sich der Volksbund deutscher Kriegsgräberfürsorge e.V. Landesverband Brandenburg um die würdevolle Bestattung der Überreste kümmern, teilte die Polizei am frühen Nachmittag mit. 

An der Potsdamer Villa Kellermann ist ein Skelett gefunden worden.
An der Potsdamer Villa Kellermann ist ein Skelett gefunden worden.

© Ottmar Winter

"Man findet immer wieder Knochen und Munition in Berlin und Umgebung", sagte Landschaftsgärtner Hans Block den PNN vor Ort. Meist handle es sich um gefallene Soldaten aus dem Zweiten Weltkrieg. Block arbeitet seit elf Jahren als Gärtner. Es sei nicht sein erster Knochenfund. "Das ist schon immer ein bisschen gruselig". 

Anfang September eröffnete Tim Raue sein Potsdamer Restaurant

In der Villa hat Sternekoch Tim Raue Anfang September sein neues Restaurant eröffnet. Eigentümer des Hauses am Heiligen See ist der TV-Moderator Günther Jauch. 

Die Villa Kellermann in der Mangerstraße in Potsdam.
Die Villa Kellermann in der Mangerstraße in Potsdam.

© Ottmar Winter

Die Villa Kellermann ist 1914 für den königlich-preußischen Zeremonienmeister W. von Hardt gebaut worden, der sie damals mit vielen technischen Raffinessen errichten ließ - unter anderem mit einem Speisenaufzug, einem Fahrstuhl und einer Tankstelle im Garten.

Zur Zeit der Weimarer Republik gehörte das Haus dann dem jüdischen Bankier Emil Wittenberg, der von den Nazis enteignet wurde. Die übernahmen das Haus selbst: Die Heeresleitung der Wehrmacht zog ein. Nach dem Kriegsende 1945 gehörte die Villa dem DDR-Kulturbund. Bis zum Mauerfall diente sie als Treffpunkt von Intellektuellen, Künstlern und Schriftstellern. Auch die Arbeitsgemeinschaft für Umweltschutz und Stadtgestaltung traf sich ab 1988 hier: Zur Argus gehörten Carola Stabe, Wieland Eschenburg und Matthias Platzeck.

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