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Deutliche Worte an diesem Glascontainer in Potsdam.

© A. Klaer

Altglas-Container in Potsdam: Wohin mit dem Glas?

Mehrere Glascontainer in Potsdam wurden abgebaut, Anwohner müssen längere Wege in Kauf nehmen. Die Stadt sucht nun händeringend nach neuen Standorten für die Altglasentsorgung - und ist für Anregungen durchaus dankbar.

Von Peer Straube

Potsdam - Die Stadt reagiert auf die anhaltenden Anwohnerproteste gegen den Wegfall von Glascontainer-Standorten und sucht in der Innenstadt nach neuen Aufstellmöglichkeiten. Das kündigte Ordnungsamtschefin Marina Kluge am Dienstagabend im Bauausschuss an.

Die Stadtverwaltung arbeite derzeit an einem neuen Konzept, bei dem es sich zunächst „allerdings eher um eine Bestandsaufnahme“ der existierenden Containerstandorte handele, sagte Kluge. Gerade in der Innenstadt sei es besonders schwer, geeignete Flächen für die Aufstellung neuer Container zu finden. Für Anregungen sei die Behörde daher durchaus dankbar. Ein Antrag der Fraktion Die Andere, schnellstmöglich Ersatz für aufgegebene Containerstandorte zu schaffen, beispielsweise auf dem Gelände der Stadtverwaltung zwischen Friedrich-Ebert-Straße, Hegelallee und Jägerallee, wurde zunächst zurückgestellt, um das Prüfergebnis der Verwaltung abzuwarten.

Unterirdische Glascontainer wurden abgebaut - teilweise ohne Ersatz

Wie berichtet hatte die Stadt in den vergangenen Wochen mit dem Abbau insbesondere der sogenannten Unterflurcontainer in der Innenstadt begonnen. Diese unterirdischen Anlagen waren einst an touristisch besonders wichtigen Punkten der Stadt eingerichtet worden, damit das Erscheinungsbild dieser Plätze möglichst wenig beeinträchtigt wird. Die meisten dieser Anlagen, darunter die in der Yorckstraße und am Bassinplatz, sind inzwischen außer Betrieb, im ersteren Fall gibt es dafür bislang keinen Ersatz. Auch in der Hegelallee war ein unterirdischer Container abgebaut worden, dort gibt es aber zumindest temporär Ersatzcontainer. Gegen den Abbau hatte sich bei Innenstadtbewohnern ein Sturm der Entrüstung erhoben, weil gerade dort oft lange Wege bis zum nächsten Containerstandort zurückgelegt werden müssen.

Die unterirdischen Glascontainer sind wie berichtet im Laufe der Jahre durchgerostet, hinzu kommt vor allem im Sommer eine teils erhebliche Geruchsbelästigung durch ausgelaufene Flüssigkeitsreste. Die Container entsprächen auch längst nicht mehr geltenden Standards. Die Stadtentsorgung Potsdam (Step) sei gesetzlich nicht verpflichtet, diese Unterflurcontainer überhaupt zu leeren, erklärte Kluge im Bauausschuss.

30 zusätzliche Anlagen würden benötigt

Nach dem Wegfall der Glascontainer in der Hegelallee und der Yorckstraße sind weite Teile der nördlichen Innenstadt, vor allem aber der Jäger- und der Nauener Vorstadt unversorgt. Derzeit gibt es in der gesamten Stadt 140 Glascontainer. Nötig wären nach dem Bevölkerungsschlüssel aber rund 30 zusätzliche Entsorgungsanlagen. 

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