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Alternatives Gremium kritisiert Beauftragten: Beirat für Behinderte ausgelost

Potsdam - Die Besetzung des Potsdamer Beirats für Menschen mit Behinderung steht fest. Am Donnerstag gab die Stadtverwaltung die Namen der künftigen Mitglieder und deren Nachrücker bekannt.

Von Matthias Matern

Potsdam - Die Besetzung des Potsdamer Beirats für Menschen mit Behinderung steht fest. Am Donnerstag gab die Stadtverwaltung die Namen der künftigen Mitglieder und deren Nachrücker bekannt. Am Tag zuvor wurden sie wie berichtet per Losverfahren ermittelt. Dem Gremium angehören werden demnach: Adelheit Bode, Alexander Wietschel, Bettina Kalus, Djamal Elangui Okoko, Gabriele Struck, Gerald Behnke, Heike Dörfel, Heike Lobbe-Schulz, Heike Thiel, Jan Krech, Joachim Lange, Kai Okurka, Katharina Deppe, Manuela Kiss, Oloff Lange, Petra Hirschfeld, Thomas Zander, Ute Warbein, Viktor Kalitke und Wolfgang Kroll.

Nötig geworden war die Neubesetzung, nachdem sich 2017 der bisherige Beirat wegen interner Differenzen aufgelöst hatte. In einem öffentlichen Werkstattverfahren wurden auch die Aufgaben neu definiert. Insgesamt meldeten sich laut Stadt 42 Personen für den neuen Beirat. Die gelosten Mitglieder werden von den Stadtverordneten am 7. März für fünf Jahre benannt.

„Der Beirat für Menschen steht mit neuen Rahmenbedingungen, personellen Ressourcen und Aufgabendefinitionen nun auf sicheren Beinen. Damit ist er wieder in der Lage, einen wichtigen Beitrag für die kommunal- und gesellschaftspolitische Arbeit zu leisten“, erklärte Martina Trauth, Leiterin des Büros für Chancengleichheit und Vielfalt, die gemeinsam mit dem Beauftragten für Menschen mit Behinderung, Christoph Richter, die Neuaufstellung des Beirats begleitet hat.

Bereits am Mittwoch hatte sich wie berichtet ein alternativer Beirat gegründet. Laut Mitgründer Alexander D. Wietschel hat das Gremium mit dem Namen „Potsdamer Beirat für Menschen mit und ohne Behinderung“ derzeit vier Mitglieder. Rund ein Dutzend seien zudem an einer Mitgliedschaft interessiert, so Wietschel.

Anlass für die Gründung eines alternativen Gremiums ist die Unzufriedenheit mit der Arbeit des alten Beirats. Diesem und der Stadtverwaltung wirft Wietschel mangelhafte Kommunikation und Zusammenarbeit mit den Betroffenen vor. Die Kritik aber richtet sich auch gegen den Behindertenbeauftragten Richter. In der Presseerklärung des neuen Vierer-Beirats heißt es: zusammengearbeitet werde „mit allen Bürgern mit Behinderung, allen Vereinen und Verbänden der Stadt, die in der Behindertenarbeit tätig sind, jedoch ohne den Beauftragten für Menschen mit Behinderung der Landeshauptstadt Potsdam“. „Das ist das Ergebnis der letzten fünf Jahre. Wenn es darum ging, Lösungen für Probleme zu finden, stand Herr Richter immer eher im Weg, als dass er sich aktiv beteiligt hätte“, wirft Wietschel dem Behindertenbeauftragten vor. 

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