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In Brandenburg dürfen jetzt auch die Hausärzte gegen Corona impfen.

© Jens Kalaene/dpa

Alternative zum Corona-Impfzentrum: So funktioniert das Impfen beim Hausarzt

In Brandenburg können seit Mittwoch auch niedergelassene Mediziner gegen das Coronavirus impfen. Viele Potsdamer Hausärzte wollen sich beteiligen.

Potsdam - Bei den Impfungen gegen das Coronavirus bezieht Brandenburg jetzt auch die Hausärzte mit ein. Die wichtigsten Fragen und Antworten im Überblick.

Welche Potsdamer Praxen impfen? 

Da hilft nur, beim eigenen Hausarzt anzufragen, denn eine Übersicht über die Potsdamer Impfpraxen hat die Kassenärztliche Vereinigung Brandenburg (KVBB) nicht, weil die Impfstoffe von Ärzten direkt bei den Apotheken und nicht über die KVBB geordert werden. Theoretisch könnten alle 130 Hausärzte im sogenannten Mittelbereich Potsdam Impfstoff bestellt haben, sagt KVBB-Sprecher Christian Wehry auf Anfrage. Es ist davon auszugehen, dass sich – sofern genügend Impfstoff da ist – zahlreiche Mediziner aus der Region beteiligen werden, denn bereits im Januar hatten wie berichtet niedergelassene Ärzte aus Potsdam und Umgebung darauf gedrungen, beim Impfen einbezogen zu werden

Welcher Impfstoff kommt in den Praxen zum Einsatz? 

Im Moment können die Praxen über die Apotheken nur Biontech/Pfizer bestellen. Die Praxen, die Teil des Brandenburger Modellprojekts Impfen sind, erhalten über die Landesreserve auch Astrazeneca, so das Gesundheitsministerium. 

Müssen sich die Hausärzte an die Impfreihenfolge halten?

Ja, auch für die Hausarztpraxen gilt generell die festgelegte Prioritäten-Reihenfolge der Ständigen Impfkommission (Stiko), das heißt, erst werden ältere Patienten und solche mit bestimmten Vorerkrankungen geimpft. 

Gibt es zentrale Einladungen? 

Nein, die Vergabe der Impftermine – telefonisch oder online – obliege den Praxen, so das Gesundheitsministerium: „Viele Praxen sprechen ihre Patienten direkt an und vereinbaren Termine für die Sprechstunde oder auch bei Hausbesuchen.“ Einige Potsdamer Hausärzte informieren zudem bereits auf ihren Webseiten und bieten an, sich telefonisch oder per Mail auf eine Impfliste setzen zu lassen. 

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Sollen auch Fachärzte impfen?

Ja, das ist geplant. So habe er von Orthopäden und anderen Fachärzten, die sonst nicht impften, gehört, dass sie sich beteiligen wollten, sagte der Vorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg (KVBB), Peter Noack. Als Beispiel nannte Noack auch seine eigene chirurgische Praxis. „Ich habe dort bislang nur Tetanusimpfungen aufgefrischt“, sagt der KVBB-Chef. „Die Corona-Impfungen werde ich aber auch anbieten.“ 

Bleiben die Impfzentren weiter in Betrieb?

Vorerst schon. KVBB-Chef Noack fordert allerdings, die Zentren herunterzufahren, sobald genügend Impfstoff für die Ärzte zur Verfügung stehe: „Wenn das Impfen in den Praxen in der Breite funktioniert, wird sich diese Frage für den teuren Betrieb der Impfzentren stellen.“ Der Chef des Brandenburger Hartmannbundes, Hanjo Pohle, forderte am Mittwoch ein sofortiges Herunterfahren der Impfzentren zu Gunsten der Praxen. 

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