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Landeshauptstadt: Alles auf Anfang

Wie es nach dem Bürgervotum weiter geht: Städtebaulicher Wettbewerb für Brauhausberg geplant

Der Weg zum Brauhausberg-Bad ist lang. Frühestens Mitte 2016, vielleicht aber auch erst Anfang 2017 könne der Neubau fertig sein, sagt Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD). Der Grund: Der Brauhausberg ist städtebaulich ein kompliziertes Areal. Die Architektur des Schwimmbads müsse dem Anspruch der Potsdamer Mitte genügen, zudem müssten das Bad und die geplante Bebauung des Brauhausbergs und der nördlichen Speicherstadt harmonisch sein, so Potsdams Baubeigeordneter Matthias Klipp (Bündnisgrüne). „Das Brauhausberg-Bad wird eine riesen Arbeit, die ich uns gern erspart hätte“, so Klipp. Doch die Potsdamer seien „wie immer gnadenlos“ gewesen.

Um anspruchsvolle Architektur zu sichern, will Potsdam im Frühjahr 2013 einen städtebaulichen Wettbewerb für den Brauhausberg starten. Der bisher gültige Masterplan der Architekten Christoph Kohl und Rob Krier für die Bebauung des Brauhausbergs sei nunmehr Makulatur, so Klipp. Es sei „undenkbar, aus dem Masterplan zwei Blöcke auszustanzen und da das Bad hineinzusetzen“.

Mit dem städtebaulichen Wettbewerb will die Rathausspitze eine neue Planung für den gesamten Brauhausberg bekommen – wahrscheinlich wird parallel auch der beste Architekturentwurf für das Sport- und Freizeitbad gesucht. Das sei eine „sehr anspruchsvolle Aufgabe“, bei der auch „der Blick über den Horizont“ beispielsweise auf die benachbarte nördliche Speicherstadt notwendig sei, so Klipp. Erschwert werde die Aufgabe durch den vorgegebenen Kostenrahmen. Auch müssten zusätzlich zum Bad 200 Wohnungen auf dem Brauhausberg Platz haben, um das Bad zu finanzieren. Er rechne zudem mit Einwendungen von Nachbarn gegen die Baupläne, sagte Klipp und verwies darauf, dass Potsdam eine „klagefreudige Stadt“ sei.

Das neue Sport- und Freizeitbad soll nach der bisherigen Festlegung 23 Millionen Euro kosten und zehn 50-Meter-Bahnen mit einem integrierten Sprungbereich sowie ein Lehrbecken mit 125 Quadratmetern Wasserfläche haben. Im Freizeitbad-Bereich kommen weitere 330 Quadratmeter Wasserfläche „als Freiformbecken“, ein Kinderplanschbecken mit 50 Quadratmetern Wasserfläche sowie zwei Großrutschen und ein Außenbereich dazu. Im Sauna- und Wellnessbereich soll es sieben „Schwitzangebote innen und außen“, ein 100 Quadratmeter großes Ausschwimmbecken, Whirlpool und Solebecken, sechs Massageplätze und einen Außenbereich geben. Zudem sind ein Fitnessbereich und Gastronomie vorgesehen. Die Kosten für das benötigte Parkhaus sind noch nicht einkalkuliert. Für das neue Bad sowie das Kiezbad am Stern zahlt die Stadt jährlich insgesamt rund 2,7 Millionen Euro Betriebskostenzuschuss. Die Erweiterung des Schwimmbads um ein Freibad sei am Standort Brauhausberg ausgeschlossen, sagten Jakobs und Klipp. Dafür sei dort – anders als im Volkspark – kein Platz: „Wir brauchen jeden Quadratmeter für den Wohnungsbau“, so der Baubeigeordnete. SCH

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