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AfD und CDU: Gauland kann sich Zusammenarbeit mit Ludwig vorstellen

Gelegentlich freuen sich Politiker auch über Lob von politischen Gegnern. Wenn dieses Lob allerdings von der AfD kommt, freut sich niemand. Zumindest bislang.

Potsdam/Berlin - Der AfD-Spitzenkandidat Alexander Gauland strebt nicht dauerhaft eine Oppositionsrolle seiner Partei an, sondern kann sich irgendwann auch eine Regierungsbeteiligung vorstellen. Er könne sich durchaus vorstellen, mit CDU-Politikern zusammenzuarbeiten, etwa mit Saskia Ludwig, die in Potsdam für die Bundestagswahl kandidiert, ebenso mit CDU-Finanzstaatssekretär Jens Spahn, oder der rheinland-pfälzischen Landesvorsitzenden Julia Klöckner. Auch die Spitzenkandidatin der Linken, Sahra Wagenknecht, sei „eine kluge Frau“ mit eigener Meinung. Für eine Regierungsbeteiligung sei es „sicherlich nicht jetzt“ an der Zeit, sondern erst, wenn die AfD „mit anderen Parteien auf Augenhöhe“ sei, sagte er dem „Nordkurier“ (Mittwoch). 

Julia Klöckner reagierte erbost und schloss eine Zusammenarbeit mit der AfD aus. „Herr Gaulands Manöver ist durchschaubar und vergiftet. Er will CDU-Mitglieder diskreditieren oder sich durch dieses „Anranzen“ selbst wählbar machen und bürgerlich geben, indem er behauptet, er könne sich eine Zusammenarbeit mit mir oder Jens Spahn vorstellen.“ Sie begründete, warum die CDU nicht mit der rechten Partei kooperieren könne: „Meine politischen Vorstellungen, mein Menschen- und Gesellschaftsbild unterscheiden sich fundamental von dem ausgrenzenden und oft verachtenden Politikstil der AfD.“

Gauland: „Das hat überhaupt nichts mit irgendeiner Anbiederei zu tun“

Gauland verwahrte sich gegen den Vorwurf, er wolle sich anbiedern. „Das ist lächerlich“, sagte er am Mittwochabend vor der Presse in Pforzheim. Einige Positionen, die Klöckner im Landtagswahlkampf vertreten habe, habe er gut gefunden. Gefallen haben ihm auch, was Spahn unlängst über die Berliner Hipster-Szene gesagt habe. „Das hat überhaupt nichts mit irgendeiner Anbiederei zu tun“, fügte er hinzu.

Die AfD hat nach den Umfragen gute Chancen, bei der Bundestagswahl am 24. September den Sprung ins Parlament zu schaffen. (dpa)

Christian Andresen

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