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AfD-Chef im ZDF-Interview: Protest gegen Gauland bei Sommerinterview in Potsdam

Das ZDF-Sommerinterview mit AfD-Chef Alexander Gauland hat in Potsdam Protest hervorgerufen. 20 Polizisten bewachten das Picknick des AfD-Nachwuchses.

Potsdam - Die Aufzeichnung eines ZDF-Interviews mit dem AfD-Vorsitzenden Alexander Gauland ist am Sonntagmorgen in Potsdam von Protesten begleitet worden. An Bord des Restaurantschiffs John Barnett in der Schiffbauergasse beantwortete der 77-Jährige die Fragen von „Berlin Direkt“-Moderator Thomas Walde. Während der Aufzeichnung hielten drei Demonstranten Schilder hoch mit der Aufschrift „Schämen Sie sich“. Außerdem buhten sie und riefen „Gauland, die Schande im Herzen von Potsdam“. Letzteres spielt auf die Äußerung von Gaulands Parteigenossen Björn Höcke an, der das Holocaustmahnmal in Berlin als „Denkmal der Schande“ bezeichnet hatte. Im Interview räumte der AfD-Chef ein, dass seine Partei weder über ein abgestimmtes Rentenkonzept noch über eine Digitalisierungsstrategie verfüge.

Bereits am Samstagnachmittag hatte es in Potsdam Protest gegen eine Kundgebung der AfD-Nachwuchsorganisation Junge Alternative gegeben. Diese hatte für 15 Uhr zum Grillen im Volkspark eingeladen. 16 Teilnehmer hatten sich dazu über das soziale Netzwerk Facebook angemeldet. Nach Polizeiangaben wurden 14 Platzverweise gegen Personen erteilt, die die Veranstaltung gestört hätten. Zwei davon seien dem nicht nachgekommen und vorübergehend in Gewahrsam genommen worden. Die Polizei war mit rund 20 Beamten im Einsatz. Zuvor hatte es auf dem Einladungsflyer der islamfeindlichen Jungen Alternative geheißen, das Fleisch sei nicht halal – in Anspielung auf die muslimischen Speisevorschriften. Ihre Würstchen konnten die Teilnehmer im Volkspark allerdings nicht bräunen. Bekanntlich gilt seit Wochen wegen der anhaltenden Trockenheit in Potsdam ein Grillverbot. Laut Polizei wurde das auch eingehalten. (mit AFP/rtr)

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