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Landeshauptstadt: Absage an Bürgerwunsch

Bauverwaltung gegen Bolzplatz-Kompromiss

Babelsberg/Zentrum-Ost - Die Bauverwaltung hat dem Kompromissvorschlag der Schlösserstiftung für den Bau eines Bolzplatzes am Babelsberger Park eine Absage erteilt. Ein solcher Sportplatz hatte, wie berichtet, die Abstimmung zum Bürgerhaushalt 2011 gewonnen. Die Stiftung hatte einem Bolzplatz auf der Wiese zwischen Nutheschnellstraße und Babelsberger Park jedoch eine Absage erteilt, weil sie durch den Bau von Nebengebäuden oder Beleuchtungsmasten Sichtachsen gefährdet sah. Stattdessen hatte sie der Stadt einen Flächentausch vorgeschlagen. Sie wollte die Brachfläche auf der Zentrum-Ost-Seite der Nuthestraße kaufen und der Stadt für die Übereignung ihrer Flächen am Babelsberger Park überlassen.

Stadtplanungschef Andreas Goetzmann erklärte am Dienstagabend im Bauausschuss, der Bau von Sportanlagen lasse sich an beiden Standorten nicht verwirklichen. Allerdings führte er Begründung eine Planung an, die gar nicht Inhalt des Bürgerhaushalt-Gewinners ist. Untersucht hat die Stadt nämlich, ob die Flächen für den Bau zweier Sportplätze in Fußballfeldgröße, also 90 mal 60 Meter, und eines kleineren Bolzplatzes, ausreichen. Laut Goetzmann ist das weder auf Babelsberger, noch auf Zentrum-Ost- Seite der Fall. Auf der Brache im Zentrum-Ost hätten zwar ein großer Sportplatz und ein Bolzplatz theoretisch Platz, sie wären dann „aber nur 25 Meter von den Wohnhausfenstern entfernt“, daher sei der Bau dort nicht zu empfehlen.

Die Frage von Ralf Jäkel (Linke), wieso die Verwaltung eine Untersuchung für zwei oder drei Sportplätze durchgeführt hat, wo doch der Bürgerwunsch nur einer gewesen sei, ließ Goetzmann unbeantwortet. Der SV Concordia Nowawes 06 e.V., auf dessen Initiative der Bau des Bolzplatzes zurückgeht, zeigte sich gestern „sehr enttäuscht“ von der Stadtverwaltung und verband dies mit scharfer Kritik. Die Sportstättensituation in Potsdam sei „katastrophal“, erklärte Concordia-Chef Alexander Kallenbach und warf der Stadt eine „destruktive Verweigerungshaltung“ vor.

Die Verwaltung hatte die Kosten für die Verwirklichung des Bürgerhaushalt-Spitzenreiters zuletzt mit 900 000 Euro beziffert – allerdings umfasst diese Summe die Maximalvariante mit den genannten zwei Großsportplätzen nebst Funktionsgebäude, Beleuchtung, Beregnungsanlage sowie kleinem Bolzplatz. Kallenbach erklärte, man habe der Stadt schon 2009 angeboten, einen Bolzplatz auf eigene Rechnung anzulegen. pee

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