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Ab Januar wird die Biotonne in Potsdam eingeführt. Dann steigen auch die Preise.

© dpa

Abfallwirtschaft in Potsdam: Müll wird ab Januar teurer

Ab Januar kommt die Biotonne für Potsdamer Haushalte. Die Abfallgebühren sollen dann auch teurer werden. Noch muss die Stadtverordnetenversammlung allerdings über die neuen Preise abstimmen.

Potsdam - Ab Januar wird in ganz Potsdam die Biotonne mit dem braunen Deckel die schwarzen, blauen und gelben Mülltonnen ergänzen. Die Stadt will dann auch die Abfallgebühren erhöhen, was allerdings nur teilweise an der neuen Trennung in Bio- und Restmüll liegt. Am gestrigen Donnerstag hat die Verwaltung ihren Entwurf für die neuen Gebühren für 2016 vorgelegt, wonach die Grundgebühr, die für jede Person pro Grundstück anfällt, von 20,09 Euro jährlich auf 20,64 Euro steigt. Den Preis für das Abholen und Entsorgen des Restmülls erhöht die Stadt sogar um 30 Prozent. Hinzu kommt eine dritte Gebühr für den Bioabfall. „Die Bioabfallentsorgung ist nicht zum Nulltarif zu haben“, sagte Marina Kluge, die Leiterin des Ordnungsamtes. Dass auch die übrigen Gebühren steigen, begründete sie mit erhöhten Kosten bei Lohntarifen, Versicherungen und Kraftstoffen der Potsdamer Stadtentsorung (Step). Außerdem baue die Step derzeit einen neuen zentralen Wertstoffhof am Heizwerk, was ebenfalls Kosten verursache.

Erzieherische Maßnahme: Konsequent die Biotonne nutzen

Die Stadtverordnetenversammlung muss noch über die neuen Preise abstimmen. Die Gebühren sollen „erzieherisch“ wirken, so Marina Kluge. Wer seine Ausgaben für die Abfallentsorgung senken will, müsse konsequent die Biotonne nutzen, den Restmüll verringern und ihn seltener abholen lassen. Bislang hatte ein Zwei-Personen-Haushalt für die wöchentliche Leerung einer Mülltonne von 80 Litern 124 Euro pro Jahr gezahlt. Lässt er in Zukunft 60 Liter Biomüll wöchentlich und weitere 60 Liter Restmüll alle vier Wochen abholen, zahlt er 139 Euro. Wer öfter abholen lassen will, muss mehr zahlen.

Allerdings kann man sich von der Biotonne befreien lassen: Ein Viertel der von der Stadt angeschriebenen Grundstückseigentümer wolle Obst- und Gemüsereste sowie Grünabfälle selber kompostieren. Sparen können Hausbesitzer auch, wenn sie sich eine Tonne teilen.

Aufklärung über das neue System

2016 sei für alle Beteiligten ein „Übungsjahr“, so Marina Kluge. Wer sich für die falsche Tonnengröße entschieden habe, könne das ohne Gebühren ändern. Ein bundesweites Gesetz schreibt bereits seit 1. Januar das getrennte Sammeln von Biobabfällen aus Haushalten vor. Im September will die Stadt auf Plakaten über das neue System aufklären. 

Isabell Fannrich-Lautenschläger

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