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Abend zu Konrad Wolf im Filmmuseum: Der Mensch hinter der Marke

Sein Name ist inzwischen zu einer Marke geworden. Die Filmuniversität in Babelsberg trägt ihn und erinnert damit an einen der wichtigsten Defa-Regisseure überhaupt: Konrad Wolf.

Sein Name ist inzwischen zu einer Marke geworden. Die Filmuniversität in Babelsberg trägt ihn und erinnert damit an einen der wichtigsten Defa-Regisseure überhaupt: Konrad Wolf. Andere große Regisseure wie Andreas Dresen sind somit quasi aus seiner Obhut hervorgegangen. Heute, am 20. Oktober, wäre Konrad Wolf 90 Jahre alt geworden – wäre er nicht, mit nur 56 Jahren, an Krebs gestorben.

Anlass genug für das Filmmuseum, sich mal wieder mit seinem Werk selbst auseinanderzusetzen. Am morgigen Mittwoch ab 19 Uhr findet dort deshalb „Ein Abend für Konrad Wolf“ statt. Los geht er mit einer Klangcollage aus seinen Filmen – zusammengestellt natürlich von Studierenden der Studiengänge Schauspiel und Filmmusik unter der Leitung von Michael Schenk. Eingeordnet haben sie sein Werk irgendwo „Zwischen Sanftmut und Gewalt, zwischen Folklore und Moderne“.

Tatsächlich war Konrad Wolf ein Wandelnder. Aufgewachsen in Moskau, wohin seine Eltern 1933 emigriert waren, kehrte er erst als 19-Jähriger nach Berlin zurück – als Teil der Roten Armee gehörte er zu den Truppen, die Berlin befreiten. Seine Kriegserlebnisse beschrieb er 1968 im Film „Ich war neunzehn“. In seinem Spätwerk lässt sich zunehmend Kritik an der Obrigkeit der DDR herauslesen, die sich immer wieder in die Kunst einmischte.

In seinem Film „Solo Sunny“, den er mit seinem langjährigen Drehbuchautor Wolfgang Kohlhaase drehte, geht es etwa um eine Außenseiterin der DDR-Gesellschaft. Der Film wird am Mittwoch ab 21 Uhr gezeigt, Kohlhase übrigens wird – ebenso wie die Schauspielerin Renate Krößner – auch dabei sein und im Anschluss mit Filmjournalist Knut Elstermann diskutieren. PNN

„Ein Abend für Konrad Wolf“ am Mittwoch, 21. Oktober, ab 19 Uhr im Filmmuseum, Breite Straße 1

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