zum Hauptinhalt

5000 Euro Belohnung: Kapital soll Lenin helfen

Der Besitzer der kürzlich gestohlenen Lenin-Statue bietet eine Belohnung von 5000 Euro sollte er die Bronzeplastik des Diktators zurückbekommen.

Für die kürzlich gestohlene Statue des russischen Revolutionsführers Lenin, die früher in der Hegelallee stand, bietet der Eigentümer nun einen Finderlohn an. Wie Dirk Onnen den PNN sagte, biete er eine Belohnung von 5000 Euro, wenn er die Bronzeplastik des Diktators – dessen Geburtstag sich am Sonntag zum 148. Mal jährte – zurückbekomme. „Ich will sie wiederhaben“, so Onnen. Der Diebstahl sei ausgesprochen schade.

Wie die Nordwest Zeitung in der vergangenen Woche berichtet hatte, ist die zwei Meter hohe und vermutlich 250 bis 500 Kilogramm schwere Leninstatue, von einem Privatgrundstück im niedersächsischen Rastede gestohlen worden. Der Diebstahl soll sich bereits zwischen dem 24. und 30. März zugetragen haben. Der Abtransport der gewichtigen Statue gibt den Ermittlern allerdings noch Rätsel auf – und auch Onnen selbst: „Der Standort ist von der Straße aus nicht einsehbar“, sagte er den PNN.

Ob die Diebe eine politische Motivation gehabt hätten, sei Spekulation, so Onnen. „Es gibt einen merkantilen Wert für solche Statuen – gerade in Osteuropa“, sagte er. Es könnte sich allerdings auch um Schrottdiebe handeln. Laut dem Portal schrottpreise.eu bekommt man wie berichtet für ein Kilogramm Bronze zwischen 2,70 und 4,40 Euro. Bei bis zu 500 Kilogramm Lenin kommt man auf eine vierstellige Summe. Allerdings dürfte Onnen den Materialwert mit seinem Finderlohn überbieten.

 „Der Lenin steht bei meinem Vater im Garten“

Die denkmalgeschützte Statue wurde 1961 in der Hegelallee vor dem sogenannten Haus der Offiziere aufgestellt, einem Club für Offiziere der Sowjetarmee. Kurz nach der Jahrtausendwende hatte Onnen das betreffende Grundstück gekauft, um es mit Wohnungen zu bebauen. Im Jahr 2004 ließ er die Statue abbauen. In Potsdam ahnte jahrelang niemand, wo sich der Hohlkörper befindet. Bis Onnen im vergangenen Jahr gegenüber den PNN das Geheimnis lüftete: „Der Lenin steht bei meinem Vater im Garten.“

Auch in Potsdam ist der Diebstahl nicht folgenlos. Das Abbild des Gewaltherrschers sollte nämlich im nächsten Jahr in einer Ausstellung des Potsdam Museums anlässlich des 25. Jahrestags des Abzugs der letzten sowjetischen Truppen aus Potsdam gezeigt werden. Daraus wird nun nichts. Das Museum will aber auch keine Kopie aufstellen, wie die Stadtverwaltung auf Anfrage mitteilte. „Sollte die Statue nicht aufgefunden werden, so könnte man auf eine andere Leninstatue zurückgreifen, die sich im Bestand des Potsdam Museums befindet“, so ein Stadtsprecher. Zu Zeiten der DDR habe es mehrere Statuen im Stadtgebiet gegeben. Sollte sich die Statue wiederfinden, will man mit dem Eigentümer über eine mögliche dauerhafte Nutzung der Leninstatue sprechen. 

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false