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34 Grad: Potsdam vor Hitzerekord

Die Hitzewelle in Potsdam erreicht am heutigen Dienstag einen vorläufigen Höhepunkt, Meteorologen rechnen mit Temperaturen von bis zu 34 Grad. Was die Hitze für Kliniken und Schulen bedeutet - und wo es noch Ventilatoren gibt. Ein Überblick:

Potsdam könnte am heutigen Dienstag mal wieder einen Rekord brechen. Und zwar den für den heißesten Maitag seit Beginn der Temperaturmessung im Jahr 1893. Es könnte nämlich 34 Grad heiß werden – und das vier Wochen bevor die Sonne überhaupt ihren höchsten Stand in diesem Jahr erreicht hat. Bisheriger Rekordhalter ist der 24. Mai 1922, als auf dem Telegrafenberg satte 34,0 Grad gemessen wurden. Derart hohe Temperaturen sind im Mai ungewöhnlich. Die Mittelwerte für die Höchsttemperatur in dem Frühlingsmonat pendeln zwischen 18 und 21 Grad. Heiß soll es auch in den nächsten Tagen bleiben. Für Mittwoch und Donnerstag werden zwar Gewitter vorhergesagt, allerdings sollen die Höchsttemperaturen auch bis zum Sonntag bei 30 Grad liegen – oder sogar darüber. Bisher geht die Hitze auch mit Trockenheit einher: Im ganzen Monat Mai fielen bisher in Potsdam 15,9 Millimeter Regen. Das ist deutlich weniger als der langjährige Durchschnitt von 52,9 Millimeter. Die PNN geben einen Überblick, wie sich er Hochsommer im Mai in Potsdam auswirkt.

Hitzebeschwerden

Kreislaufprobleme oder Schwindel sind die häufigsten unmittelbaren gesundheitlichen Folgen von hohen Temperaturen. Der Körper ist weniger leistungsfähig. Bisher hat sich sich die Hitzeperiode allerdings noch nicht in vermehrten Beschwerden niedergeschlagen. In der Notaufnahme des Klinikums „Ernst von Bergmann“ hätten sich noch keine Patienten mit hitzebedingten Gesundheitsproblemen gemeldet, sagte Klinikumssprecherin Damaris Hunsmann. Erfahrungsgemäß dauere es mehrere Tage, bis sich die entsprechenden Beschwerden einstellen. Auch in der Pflege der stationären Patienten passe man sich an, weil beispielsweise der Flüssigkeitsbedarf höher sei. Die Ärzte raten dazu, die pralle Sonne zu meiden – besonders in der Mittagszeit. Es wird empfohlen, eine Kopfbedeckung zu tragen und Sonnencreme zu benutzen. Außerdem sollte man mehr trinken, und zwar nicht nur Wasser, sondern auch Fruchtschorlen, um Vitamine und Mineralien zuzuführen.

Baumärkte und Elektroläden

Das Wetter selbst kann der Einzelne nicht beeinflussen. Doch kann man sich die heißen Tage mit einigen Hilfsmitteln erträglicher gestalten. „Klimageräte, Ventilatoren und Gartenmöbel verkaufen sich gut“, sagte Oliver Jäckel vom Hellweg-Baumarkt in der Fritz-Zubeil- Straße. Dennoch sei von allen Artikeln noch genug vorhanden – auch aufblasbare Pools. Auch der Saturn-Elektromarkt in den Bahnhofspassagen berichtet von sehr starker Nachfrage. Besonders Ventilatoren seien sehr begehrt, einige Geräte waren am Montag ausverkauft. Auch von den deutlich teureren mobilen Klimageräten gebe es nur noch einzelne Stücke. Der Markt werde allerdings täglich beliefert, sodass am heutigen Dienstag wieder neue Ware erwartet werde.

Schulen

Wird es zu heiß, fällt auch das Lernen schwer. Ob es für die Schüler hitzefrei gibt, entscheiden die Schulleiter vor Ort eigenverantwortlich, heißt es aus dem Brandenburger Bildungsministerium. „Werden um 10 Uhr 25 Grad Außentemperatur im Schatten oder um 11 Uhr an einem für die Raumlufttemperatur innerhalb des Gebäudes repräsentativen Ort 25 Grad Celsius gemessen, soll nicht länger als bis 12 Uhr unterrichtet werden, sofern in der Zwischenzeit keine wesentliche Abkühlung eingetreten ist“, heißt es in der entsprechenden Verwaltungsvorschrift. Allerdings gilt dies nur bis Klasse 10. Schüler der Primarstufe dürfen nur vorzeitig nach Hause, wenn sie abgeholt werden oder die Zustimmung der Eltern vorliegt.

Wasserverbrauch

Ist es heiß, wird mehr Wasser verbraucht. „In den vergangenen Tagen erreichten wir die höchste Tagesförderung seit dem 1. August 1995 mit 45 167 Kubikmetern pro Tag“, teilten die Stadtwerke über den Kurznachrichtendienst Twitter mit. Das sind ungefähr 50 Prozent mehr als an einem durchschnittlichen Tag. Auch ohne Regen werde es auch in den nächsten Tagen ausreichend Trinkwasser geben, hieß es. Es sei keine Durststrecke in Sicht.

Abkühlung

Der Klassiker bei heißem Wetter ist natürlich der Gang ins kühle Nass. Am Wochenende wurden nach Angaben der Stadtwerke insgesamt 4763 Besucher im Strandbad Babelsberg und im Waldbad Templin gezählt. Für Letzteres gibt es noch eine gute Nachricht: Am 2. Juni sollen die Bauarbeiten auf der Templiner Straße beendet sein. Dann kann das Waldbad auch wieder direkt mit dem Bus oder dem Auto erreicht werden.

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