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Vor der Kirch St. Peter und Paul fand am Sonntag ein Festgottesdienst statt.

© Andreas Klaer,PNN,Tsp

300 Jahre Potsdamer Propsteigemeinde: Woidke würdigt katholische Kirche

Die Potsdamer Kirchengemeinde Sankt Peter und Paul wurde 1722 gegründet. Auch Brandenburgs Ministerpräsident nahm am Gottesdienst anlässlich des Jubiläums teil.

Potsdam - Vertreter aus Politik und Kirche haben die katholische Kirche aus Anlass der Gründung der Potsdamer Propsteigemeinde vor 300 Jahren gewürdigt. Die katholische Kirche sei eine „wichtige Säule des sozialen Miteinanders“, sagte Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) am Sonntag bei einem Gottesdienst zum Jubiläum in Potsdam. „Sie ist Kulturträger, engagiert sich als Träger sozialer und Bildungseinrichtungen. Auch im interreligiösen Dialog wie der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit ist die katholische Kirche nicht wegzudenken.“

Der Berliner Erzbischof Heiner Koch rief die Gesellschaft zu mehr Gottvertrauen auf. „Christen sind Menschen, die Gott ihr Vertrauen schenken. Das ist eine mutige Haltung und Entscheidung. Christ zu sein, ist nichts für Menschen ohne Wagemut“. Auf Gott zu vertrauen sei „das Zeichen der Hoffnung, das Christen in einer weitgehend gottapathischen und atheistisch geprägten Gesellschaft privat und öffentlich zu setzen beauftragt sind“, so Koch laut Redemanuskript.

Gemeinde wurde von belgischen Wandhandwerken gegründet

Sankt Peter und Paul ist die erste katholische Gemeinde nach der Reformation auf dem Gebiet des heutigen Erzbistums Berlin, die staatlich anerkannt wurde. Die Potsdamer Kirchengemeinde wurde 1722 von rund 200 katholischen Waffenhandwerkern und ihren Angehörigen gegründet, die König Friedrich Wilhelm I. aus Belgien nach Brandenburg geholt hatte. Das Erzbistum begeht das Jubiläum am Sonntag mit einem Bistumstag in und um die Propsteikirche.

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Der Potsdamer Generalsuperintendent Kristof Balint von der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz mahnte die Christen anlässlich des Jubiläums zu ökumenischem Denken. „Viele Menschen verstehen die Konfessionsgrenzen heute nicht mehr und ich frage mich schon lange, ob es nicht Teil des uns einenden Problems der Glaubensferne vieler unserer Zeitgenossen ist, dass wir fünf Jahrhunderte das Trennende betont haben statt das Verbindende in großer Leuchtkraft zum Strahlen zu bringen“, so Balint.

Papst Franziskus ließ Glückwünsche überbringen

Der Apostolische Nuntius Erzbischof Nikola Eterovic überbrachte die Glückwünsche von Papst Franziskus. Weiter rief er zu Friedensgebeten für die Welt auf, für „die Menschen hier und vor allem in den Kriegs- und Krisengebieten dieser Welt“, etwa der Ukraine. Auch Belgiens Botschafter Geert Muylle sowie Bischof Jean-Pierre Deville aus Lüttich nahmen an dem Gottesdienst teil.

Bereits am Freitag fand im Rahmen des Jubiläumswochenendes ein Jugendfest sowie am Samstag ein Gemeindefest mit Familienprogramm statt. Bei dem Festwochenende soll nach den Worten von Bistumssprecher Stefan Förner auch Kritik an der katholischen Kirche zur Sprache kommen. So nimmt auf einem Podium am Sonntagnachmittag unter anderen der Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung, Ottmar Edenhofer, zum Thema Stellung: „Katholische Kirche - Motor oder Bremsklotz auf dem Weg in eine geschwisterliche und schöpfungsverantwortliche Kirche“. Eine Mahnwache zum Bistumstag kündigte die Reforminitiative Maria 2.0 an. Sie fordert mehr Geschlechtergerechtigkeit in der katholischen Kirche. (KNA)

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