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Auch Bilder von Harald Hirsch zeigt das Potsdam Museum.

© Sebastian Rost

30 Jahre Deutsche Einheit: Potsdam Museum zeigt Wendeherbst-Fotos

Das Potsdam Museum zeigt in einer Ausstellung im Foyer Fotos aus dem Wendeherbst - und befragt Besucher nach ihren Erinnerungen.

Potsdam - Ein Metallzaun, der das Ufer des Parks Babelsberg abschirmt, Volkspolizisten auf der Glienicker Brücke mit Blumensträußen im Gürtel, ein verschneiter Trabbi-Friedhof auf dem Truppenübungsplatz Güterfelde – das sind nur einige der mehr als 130 Fotografien, die ab Samstag in der Ausstellung „Neunundachtzig/Neunzig. Momentaufnahmen des letzten Jahres der DDR in Potsdam“ im Foyer des Potsdam Museums zu sehen sind. „In niemals vorstellbarer Weise sowie in unglaublicher Geschwindigkeit veränderten sich in diesem Jahr etablierte Strukturen und zahlreiche Biographien“, sagte Museumsdirektorin Jutta Götzmann bei der Vorstellung am Freitag.

Fotos von Demos, Verhaftungen, der Öffnung der Glienicker Brücke

Die Schau beginnt mit den ersten öffentlichen Demonstrationen im Oktober 1989: Dabei gab es noch einige Verhaftungen, ein Foto zeigt junge Volkspolizisten mit Helmen und Schilden, die sichtlich unwillig vor dem Nauener Tor stehen. Gegliedert ist die Ausstellung in sechs Themen, die sich unter anderem dem drohenden Verlust der historischen Innenstadt oder der Besetzung der Stasi-Zentrale widmen.

Am eindrucksvollsten sind die Fotos von der Grenzöffnung: Sie zeigen unter anderem ein Banner mit der Aufschrift „Herzlich Willkommen“, das am Schloss Glienicke kurz hinter der Glienicker Brücke hängt, den Abriss von Grenzkontrollhäuschen oder einen umgestürzten Wachturm auf dem Todestreifen, wo sich nun Neugierige tummeln. Der letzte Teil widmet sich dem neuen Alltag nach dem Mauerfall: Ein Foto zeigt gigantische Schlangen in der Bauhofstraße, wo hunderte um Visa anstanden, auf einem anderen ist die Haltstelle am Bassinplatz zu sehen, wo ein Bus der Westberliner BVG hält, Ziel: „Wannsee“.

Besucher sollen ihr "Wendeschlüsselerlebnis" schildern

Die Ausstellung findet im Rahmen der Einheitsfeiern statt und wird bis Ende des Jahres im Foyer des Potsdam Museums zu sehen sein - bei kostenfreiem Eintritt. Das Potsdam Museum bittet zudem alle Potsdamer, ihr „Wendeschlüsselereignis“ aufzuschreiben, damit es als Zeitzeugenbericht in die Sammlung eingehen kann. Einsendungen sind möglich mit der Ausstellungs-Postkarte oder per Mail an neunundachtzig.neunzig@rathaus.potsdam.de.

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