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Die Sanierung der Wohnhäuser des sogenannten Zentrums Süd im Karree zwischen Burgstraße, Am Kanal, Am Alten Markt und Alter Fahrt gehörte zu den ersten Stadtspuren-Projekten, um die Innenstadt für die Buga 2001 aufzuhübschen.

© A. Klaer

20 Jahre Stadtspuren Potsdam: Lobeshymnen auf die Pioniergeister

Der Arbeitskreis Stadtspuren, das Bündnis der Potsdamer Wohnungswirtschaft, feierte 20. Geburtstag.

Von Peer Straube

Der Veranstaltungsort – das Alte Rathaus – war nicht zufällig gewählt. Unter dem Motto „Wir sind die Mitte“ hat der Arbeitskreis Stadtspuren, das Bündnis der wichtigsten Potsdamer Wohnungsunternehmen, dort am Mittwoch sein 20-jähriges Bestehen gefeiert.

Die Mitte, sagte Matthias Pludra, Vorstand der Genossenschaft PWG 1956 und einer der Gründerväter des Dachverbandes, seien die Stadtspuren-Unternehmen gleich aus mehreren Gründen: Mit 2000 Wohnungen seien die neun Mitglieder zusammen der größte Vermieter in der Innenstadt, sie hätten die niedrigsten Mieten und repräsentierten daher alle Bevölkerungs- und Einkommensschichten, die Mitte der Gesellschaft eben.

1997 gegründet, um der damals noch ziemlich trist wirkenden Stadt durch gemeinsame Sanierungsprojekte zur anstehenden Bundesgartenschau 2001 ein schöneres Antlitz zu verpassen, haben die Mitgliedsunternehmen, darunter die wichtigsten Genossenschaften, die Pro Potsdam und das Studentenwerk, seitdem 1,6 Milliarden Euro in die Sanierung ihrer zusammen rund 34 000 Wohnungen investiert, Zukunftsideen für DDR-Plattenbauviertel entwickelt und gegen steigende Betriebskosten gekämpft. Kein Wunder, dass sich die Laudatoren mit ihrem Lob gegenseitig überboten. Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) würdigte die Mitgliedsunternehmen als wichtigsten Anker der sozialen Wohnungswirtschaft in der Stadt, als „manchmal kritische, aber stets verlässliche Partner sozialer Nachhaltigkeit“.

Maren Kern, Vorstand des Verbandes Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen (BBU), überbrachte als „sprechende Geburtstagskarte“ die Gratulation der rund 350 Mitgliedsfirmen und rühmte den Arbeitskreis als „solides Fundament für das Wachstum der Stadt“, von dessen Engagement Potsdam in den vergangenen 20 Jahren „außerordentlich profitiert“ habe. Dafür hatte sie auch konkrete Zahlen parat: 100 Millionen Euro hätten die Unternehmen allein 2016 in Wohnungsprojekte investiert, die Hälfte davon für den Neubau. Bis 2020 wollten die Stadtspuren-Mitglieder 2400 neue Wohnungen bauen. Mit durchschnittlich 5,53 Euro Nettokaltmiete pro Quadratmeter seien die Arbeitskreis-Unternehmen um ein Drittel preiswerter als private Vermieter. Ein Durchschnittshaushalt spare auf diese Weise rund 2000 Euro im Jahr, „Betriebskosten nicht eingerechnet“. Kern wünschte dem Arbeitskreis, weiterhin beispielgebend zu sein und sich den „Pioniergeist zu bewahren“. 

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