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Das Hospiz auf Hermannswerde ist das einzige seiner Art in Potsdam.

© Andreas Klaer

15. Potsdamer Hospiztag: Tabuthema Tod in den Mittelpunkt gerückt

Der 15. Potsdamer Hospiztag auf Hermannswerder am Freitag bietet Vorträge und Workshops.

Von Birte Förster

Potsdam - Auf die Belange schwerstkranker und sterbender Menschen sowie ihrer Angehörigen soll der Hospiztag auf Hermannswerder am Freitag aufmerksam machen. Wie Anja Bargfrede, Geschäftsführerin Landesarbeitsgemeinschaft Onkologische Versorgung Brandenburg (Lago) sagte, wolle man dabei auch über Möglichkeiten der Sterbebegleitung informieren. Die Lago lädt zusammen mit dem Hospiz- und Palliativberatungsdienst Potsdam (HPP) zu dem Tag ein, das Motto ist „Von Zeit zu Zeit“. Ehrenamtliche sowie Angehörige haben die Möglichkeit, sich in Vorträgen und an Ständen zu informieren, welche Angebote Betroffenen in Potsdam zur Verfügung stehen. Außerdem können sie an Workshops teilnehmen.

In Potsdam gebe es ein breites Angebot für die Versorgung schwerstkranker und sterbender Menschen. „Da sind wir gut aufgestellt“, sagte Bargfrede. Dazu zählen unter anderem mit dem Evangelischen Hospiz Potsdam auf Hermannswerder ein stationäres und ambulantes Hospiz, ein Kinderhospizdienst, eine Palliativstation im Krankenhaus, Palliativmediziner und Schmerztherapeuten sowie Trauerangebote. Außerdem gebe es in dem Bereich spezialisierte Apotheken. Sowohl die Betreuung zuhause als auch ambulant oder stationär sei möglich, so Bargfrede. „In Potsdam sind alle Formen der Versorgung vorhanden.“ Außerdem gibt es das Palliative Netzwerk Potsdam (PNP). Im Rahmen des Netzwerkes finden regelmäßige Treffen der Akteure statt, die für die Versorgung schwerstkranker und sterbender Menschen tätig sind. Netzwerkmitglieder haben die Möglichkeit, an Fortbildungen teilzunehmen und sich regelmäßig auszutauschen.

Trotz breiter Versorgungsstrukturen würden sie auch im Hospiz- und Palliativbereich den Mangel an Pflegekräften zu spüren bekommen. Es sei schwierig, qualifiziertes Personal zu finden und zu halten, so Bargfrede. Für die Betreuung Betroffener seien aber nicht nur Pflegekräfte, sondern auch zahlreiche Ehrenamtliche im Einsatz. „Es gibt viele engagierte Freiwillige, die sich melden“, berichtete die Lago-Geschäftsführerin. In den Workshops am Hospiztag könnten Ehrenamtliche erfahren, wie sie mit sterbenskranken Menschen umgehen können. „Wie kann ich die Begleitung so gestalten, dass es eine würdevolle Begleitung ist?“, formuliert Bargfrede eine zentrale Frage. Ein wichtiger Punkt sei aber auch die Selbstfürsorge – und dass Betreuer lernten, die eigenen Grenzen der Betreuung zu erkennen.

Der 15. Potsdamer Hospiztag findet im Hoffbauer Tagungshaus, Hermannswerder 23 in Potsdam statt. Die Teilnahme kostet 30 Euro. Um 12 Uhr startet das Programm mit Theater, Vorträgen und Informationsständen. Außerdem gibt es Workshops zu Themen wie „Würde in der Versorgung von Patienten am Lebensende“ oder „Wenn erwachsene Kinder vor ihren Eltern sterben“.

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