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In den kommenden Jahren soll ein gestalterisches Konzept für das Rechenzentrum erarbeitet werden.

© Andreas Klaer

Rathauschef konkretisiert Kompromiss-Idee: Schubert will Rechenzentrum stehen lassen

Die Zukunft des Rechenzentrums in Potsdam ist offen. In den kommenden Jahren soll laut des Oberbürgermeisters ein gestalterisches Konzept erarbeitet werden.

Potsdam - In der Debatte um den Wiederaufbau der Garnisonkirche hat Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) seinen modifizierten Kompromissvorschlag für einen Erhalt des Rechenzentrums in Schriftform gefasst – und den Partnern in der rot-grün-roten Rathauskooperation zur Abstimmung zugesandt. In dem Entwurf, der den PNN vorliegt, heißt es: „Bis zum Frühjahr 2023 soll in einem mehrstufigen Verfahren und unter Wahrung der Eigentumsrechte und Nutzendeninteressen ein inhaltliches und gestalterisches Konzept für den Standort Garnisonkirche/ Rechenzentrum erarbeitet werden.“

Die Grundsätze dieses Verfahrens sollen demnach im Juni im Stadtparlament abgestimmt werden. Bis Januar 2021 solle „ein inhaltliches Konzept für den Standort mit den Eigentümern, Nutzenden und der Stadtgesellschaft“ erarbeitet werden, so Schubert. Dabei sollten „weitere Gedenkstätten-, Lern-, Jugendbildungs- und Museumsstandorte in der Landeshauptstadt mit einbezogen werden, um Synergien zu nutzen und Konkurrenzen zu vermeiden.“ Auch die künftige Trägerschaft für das Vorhaben soll geklärt werden.

Gestalterisches Konzept erarbeiten lassen

Darauf aufbauend will Schubert bis Sommer 2022 ein gestalterisches Konzept erarbeiten lassen – und zwar für die Fläche des früheren Kirchenschiffs: „Es soll im Rahmen eines Wettbewerbsverfahrens ein von Eigentümern, Nutzenden und Stadtgesellschaft akzeptierter Entwurf für die Gestaltung gesucht werden.“ Grundlage sei dabei der Turm der Kirche, an dem die entschiedenen Kritiker des Projekts darüber hinaus einen Bruch fordern. Als Kompromissidee in diese Richtung definiert Schubert wie berichtet das „Ziel eines weitestgehenden oder vollständigen Erhalts des Rechenzentrums“, wie es der Rathauschef formuliert. Schließlich will man bis Frühjahr 2023 die baurechtlichen Voraussetzungen schaffen.

In der Begründung führt Schubert die aus seiner Sicht „noch nicht ausreichend“ aufgearbeitete NS-Stadtgeschichte Potsdams an. Hier trage die Stadt eine „Verantwortung zur Öffnung und Beförderung einer breit angelegten Auseinandersetzung“ mit der Historie – was genau an diesem Standort möglich sei. Die Stadt müsse laut Schubert „gleichzeitig darauf hinwirken, dass unumkehrbare inhaltliche Brüche mit der Geschichte“ der einstigen Militärkirche „durch eine Nutzung des Grundstücks des ehemaligen Kirchenschiffs erreicht werden“. Für diesen Beschluss strebt Schubert eine breite Mehrheit im Stadtparlament an – um so im Kuratorium der Stiftung Garnisonkirche die Interessen der Stadt zu vertreten.

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