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Kommunale Firmen setzen Beschluss des Stadtparlaments um: Abbiegehilfe für städtische Lastwagen kommt

Vor einem Jahr haben die Stadtverordneten beschlossen, dass die kommunalen Firmen ihre Laster mit Abbiegeassistenten ausrüsten sollen. Nun wird das umgesetzt - für mehr Verkehrssicherheit.

Potsdam - Für mehr Verkehrssicherheit: Die schwereren Fahrzeuge der kommunalen Unternehmen in Potsdam werden nach und nach mit Abbiegeassistenten ausgerüstet. Hintergrund ist ein vor einem Jahr von SPD und CDU initiierter Stadtverordnetenbeschluss, solche elektronischen Systeme in Unternehmen wie den Stadtwerken oder dem Klinikum künftig serienmäßig einzusetzen – damit Fußgänger und Radfahrer im toten Winkel von Lastwagen besser erkannt und die Fahrer gewarnt werden.

Die Stadtwerke rüsten ihre Flotten aus

Zwischen 800 und 3000 Euro koste so ein Assistent, erklärte Stadtwerke-Sprecher Stefan Klotz. Es würden alle seit diesem Jahr neu zu beschaffenden Fahrzeuge ab 7,5 Tonnen mit solchen Systemen ausgerüstet. Ebenso wolle man bei größeren Nutzfahrzeugen mit über fünf Tonnen Gewicht vorgehen. Für insgesamt 24 Fahrzeuge der Feuerwehr, der Energie und Wasser Potsdam (EWP) und der Stadtbeleuchtung solle die Nachrüstung noch in diesem Jahr beginnen und bis Ende Mai 2020 abgeschlossen sein, so Klotz. Seit Mitte April arbeite man auch schon an der Nachrüstung von 30 Wagen, die für die Müllabfuhr der Stadtentsorgung unterwegs sind. Zehn solcher Systeme seien schon verbaut, bis Ende des Jahres wolle man diesen Prozess abschließen, so Klotz. Es gehe dabei um ein „Komplettsystem mit Seiten- und Frontkamera, welches die rechte Fahrzeugseite überwacht und den Fahrer akustisch sowie visuell warnt“ – wenn Gefahr droht. Bundesweit wird angesichts schwerer Unfälle mit Radfahrern über solche Abbiegeassistenten debattiert, Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) drang zuletzt darauf, diese schon im nächsten Jahr in Deutschland zur Pflicht zu machen. EU-weit soll das ab 2022 gelten.

Auch die Busse werden ausgerüstet

Schneller ist man dank des Beschlusses im Stadtparlament nun bei Verkehrsbetrieb: Seit 2019 würden nun neu zu beschaffende Nutzfahrzeuge über 3,5 Tonnen und alle neu zu beschaffenden Kraftomnibusse mit den E-Abbiegeassistenten ausgestattet. Die ersten fünf Exemplare dieser Art würden im Dezember geliefert, ferner würde nächstes Jahr ein Havariefahrzeug mit Abbiegeassistent geliefert.

Auch im Bergmann-Klinikum ist laut einer Sprecherin der elektronische Abbiegeassistent als Mindestanforderung definiert worden, „so dass die künftigen schweren Lieferfahrzeuge bereits damit ausgerüstet sind“. Vier Lastwagen der Servicegesellschaft des Hauses würden noch bis Oktober umgerüstet. „Die Werkstatttermine sind bereits vereinbart und die Umrüstung gestartet.“

Leichter hatte es übrigens die städtische Wohnungsbauholding Pro Potsdam: Dort gibt es keine schweren Lieferfahrzeuge – und man plant laut Rathaus auch nicht, solche anzuschaffen.

Ferner hatten die Stadtverordneten auch einen Prüfauftrag verabschiedet, ob man zum Beispiel die Vergabe von Bauaufträgen nur an Firmen vergeben kann, deren Lieferfahrzeuge mit elektronischen Abbiegeassistenten ausgestattet sind. Hier dauere die Prüfung noch an, hatte das Rathaus vor einigen Wochen den Stadtverordneten mitgeteilt. Beim Abbiegen von Lastwagen kommt es unter anderem wegen der Unübersichtlichkeit immer wieder zu Unfällen.

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